Das Passivhaus: beste Effizienz fürs Eigenheim

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Das Passivhaus ist ein eigener und anerkannter energetischer Standard für Neubauten. Es bezeichnet ein Gebäude, das weitgehend ohne die aktive Erzeugung von Heizwärme auskommt. Der Standard gilt in unserer klimatischen Zone als erfüllt, wenn der Heizwärmebedarf 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr nicht überschreitet.

Passivhäuser zeichnen sich dadurch aus, dass sie weitgehend ohne aktive Heizwärmeerzeugung auskommen © bildlove, stock.adobe.com
Passivhäuser zeichnen sich dadurch aus, dass sie weitgehend ohne aktive Heizwärmeerzeugung auskommen © bildlove, stock.adobe.com
Passivhaus: Keine aktive Erzeugung von Heizwärme
Passivhaus: Keine aktive Erzeugung von Heizwärme

Für andere Kennwerte gibt es weitere genaue Vorgaben. Die Passivhaus-Kriterien sind im Überblick:

  • Heizwärmebedarf:
    maximal 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr
  • Primärenergiebedarf für restliche Heizwärme, Warmwasserbereitung, Lüftung und Haushaltsstrom:
    maximal 60 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr
  • Luftwechselrate:
    maximal n50=0,6/h
  • Wärmedurchgangskoeffizient Wände, Keller, Dach:
    maximal 0,15 W/(m²K)
  • Wärmedurchgangskoeffizient Fenster und Türen (Rahmen und Verglasung):
    maximal 0,8 W/(m²K)
  • Wärmerückgewinnung Lüftungsanlage:
    mindestens 75 Prozent
Passivhaus: Gesetzliche Werte einzelner Bauteile
Passivhaus: Gesetzliche Werte einzelner Bauteile

Um diese hohe energetische Qualität zu erzielen, umfasst das Passivhauskonzept vier Aspekte:

  1. eine hocheffiziente Wärmedämmung
  2. spezielle Passivhausfenster und Türen
  3. eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
  4. die richtige Ausrichtung auf dem Grundstück
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung: Funktionsprinzip im Überblick
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung: Funktionsprinzip im Überblick

Durch das Zusammenspiel dieser vier Faktoren ist für ein Passivhaus keine herkömmliche Heizung mehr notwendig. Die Erwärmung der Räume kann in der Regel die Lüftungsanlage leisten. Die geringe Heizlast ist vor allem deshalb möglich, weil Wärme aus passiven Quellen gewonnen wird. Dazu zählt Sonnenenergie, die über die nach Süden gerichteten Fenster in die Wohnräume gelangt, die Wärme, die die Bewohner selbst abgeben, die Abwärme von Haushaltsgeräten und die Wärme aus der verbrauchten Raumluft.

Tipp: Die hochwertigen Bauprodukte, die in Passivhäusern eingesetzt werden, sind vom Passivhaus Institut zertifiziert. Sie lassen sich auch bei Sanierungen einsetzen und ermöglichen damit auch eine Energieeinsparung bei bestehenden Gebäuden. Der Einbau sollte allerdings vorab durch einen Energieberater geprüft werden.

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Hohe Effizienz, bester Wohnkomfort, ökologisch verträglich

Ein Passivhaus bietet seinen Eigentümern und der Umwelt vor allem drei Vorteile:

  • eine hohe Energieeffizienz
  • einen hohen Wohnkomfort
  • beste ökologische Verträglichkeit

Der wohl wichtigste Mehrwert für die Eigentümer sind die geringen Betriebskosten, die das Passivhaus verursacht. Da kaum noch Heizenergie benötigt wird, sind die Bewohner weitgehend unabhängig von den stetig steigenden Energiepreisen. Dieser Vorteil besteht über die gesamte Nutzungsdauer des Hauses hinweg. Das bedeutet, dass sich die 5 bis 10 Prozent Mehrkosten, die das Passivhaus aufgrund der besseren Dämmung und Abdichtung im Vergleich zu einem Standard-Neubau verursacht, auf lange Sicht wieder einspielt. Somit ist ein Passivhaus eine Investition, die sich auszahlt.

Passivhäuser sind extrem gedämmt und kommen ohne zusätzliche Heizungsanlage aus © schulzfoto, stock.adobe.com
Passivhäuser sind extrem gedämmt und kommen ohne zusätzliche Heizungsanlage aus © schulzfoto, stock.adobe.com

Besonders überzeugend ist für die Meisten zudem der hohe Wohnkomfort, den ein Passivhaus bietet. Da die Lüftungsanlage die Räume ganz ohne Fensterlüftung durchgehend mit frischer, sauerstoffreicher Luft versorgt, ist der Aufenthalt in dem Haus besonders angenehm. Hinzu kommt, dass die Räume durch die Dämmung nicht nur im Winter wohlig warm, sondern im Sommer auch angenehm kühl bleiben. Bei den Tagen der offenen Tür im Passivhaus, die die Informationsgemeinschaft Passivhaus (IG Passivhaus) in jedem November veranstaltet, können sich Interessierte leicht selbst von diesem Vorzug überzeugen.

Nicht zu vergessen ist schließlich der ökologische Aspekt: Das Passivhaus verbraucht kaum Energie und verursacht daher auch kaum CO₂-Emissionen. Wird die Haustechnik zusätzlich mit Ökostrom betrieben, kann das Haus diesen Vorteil voll ausspielen und ist praktisch CO₂-neutral. Damit ist jedes Passivhaus ein wertvoller Schritt hin zum klimaneutralen Gebäudebestand, den die deutsche Politik bis zum Jahr 2050 anstrebt.

Tipp: Dank der hochwertigen Komponenten muss man einem Passivhaus nicht direkt ansehen, wie effizient es ist. Planer haben vielmehr die gesamte Gestaltungsfreiheit und können auf nahezu jeden Wunsch der Bauherren eingehen. So steht den Bauherren auch bei einem Passivhaus eine Vielzahl an Baustilen offen.

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