Der Hausbau unterliegt einer stetigen Entwicklung. Im Laufe der Zeit mussten Architekten, Bauunternehmer und Forscher die verschiedensten Herausforderungen meistern und Probleme lösen. So ist es nicht verwunderlich, dass sich zahlreiche Mythen, Gerüchte und Vorurteile gebildet haben, die früher vielleicht einmal stimmten, inzwischen allerdings längst ausgeräumt sind.
Hausbau-Kataloge:
In den brandneuen Hausbau-Katalogen findet garantiert jeder sein Traumhaus!
Sieben der am weitesten verbreiteten sind:
- Ein Fertighaus ist qualitativ schlechter als ein Massivhaus
- Ein Massivhaus hat einen höheren Werterhalt als ein Fertighaus
- Individualität gibt es nur bei massiv gebauten Häusern
- Ein Fertighaus hat eine kürzere Bauzeit als ein Massivhaus
- Große Fensterfronten schaden der Energieeffizienz
- Flachdächer sind technisch problematisch und häufig undicht
- Effizienzstandards machen den Hausbau unnötig teuer
Ein Fertighaus ist qualitativ schlechter als ein Massivhaus
Früher galt das Fertighaus als günstige Alternative, um in den Genuss eines Eigenheims zu kommen. So waren die ersten Fertighäuser tatsächlich bewusst einfach gehalten. Inzwischen hat sich das Bild allerdings sehr stark gewandelt. Zwar gibt es Fertighäuser auch heute noch als Ausbauhaus oder mit geringer Grundausstattung. Die grundsätzliche bauliche Qualität wird heute jedoch allen geltenden Standards in puncto Energieeffizienz und Werthaltigkeit gerecht. Mehr noch lassen sich durch spezielle Wandaufbauten und konstruktive Details Spitzenwerte erzielen. Wer bei seinem Fertighaus auf einen renommierten Anbieter setzt, erhält auch bei einem Fertighaus eine hochqualitative Immobilie.
Ein Massivhaus hat einen höheren Werterhalt als ein Fertighaus
Ein Haus für gleich mehrere Generationen – dieser Anspruch steckt hinter diesem Vorurteil. Dabei sind sowohl Fertig- als auch Massivhäuser nicht für die Ewigkeit gebaut. Die Nutzungsdauer wird in der Regel mit 80 bis 90 Jahren angegeben. Danach bedarf es dann größeren Sanierungsmaßnahmen, die sich sowohl bei einem Fertighaus als auch bei einem Massivhaus umsetzen lassen. Dank der hohen Qualität, die Fertighäuser inzwischen bieten, entspricht das Gerücht faktisch nicht mehr der Wahrheit. Dennoch ist ein Haus natürlich immer nur so viel wert, wie ein Käufer letztlich bereit ist, dafür zu zahlen. Und da sich das Gerücht hartnäckig hält, bleibt es teilweise eine selbsterfüllende Prophezeiung.
Individualität gibt es nur bei massiv gebauten Häusern
Ein Massivhaus wird individuell geplant, ein Fertighaus kommt von der Stange – dieser Satz hat seine Gültigkeit längst verloren. Die Fertighaushersteller können bei der Planung auf eine Vielzahl von individuellen Bauherrenwünschen eingehen. Die Angebotsbreite an Grundrissen, die sich anpassen lassen, macht es für Bauherren leicht, ihr Traumhaus zu finden. Im Gegenzug gibt es viele Bauunternehmen, die Massivhäuser im Rahmen von standardisierten Reihen anbieten, die teilweise dann unflexibler sind als Fertighäuser. Grundsätzlich gilt: Wenn es passt, kann man sich in einem individuell gestalteten und in einem standardisierten Eigenheim gleichermaßen wohlfühlen. Vorteile der einen gegenüber der anderen Bauweise gibt es nicht mehr.
Ein Fertighaus hat eine kürzere Bauzeit als ein Massivhaus
Das kommt ganz auf die Betrachtungsweise an: Denn wenn das Fertighaus geliefert und auf der Baustelle zusammengesetzt wird, steht es selbstverständlich innerhalb weniger Arbeitstage. Es musste aber natürlich vorab in Produktionshallen vorgefertigt werden. Und der Innenausbau ist noch einmal eine ganz andere Sache. So müssen Bauherren inklusive Antragstellung und Vorfertigung auch auf ein Fertighaus eine gewisse Zeit warten. Was in jedem Fall der Wahrheit entspricht, ist, dass ein Fertighaus in puncto Planung Vorteile gegenüber einem Massivhaus hat. Denn die Bauarbeiten können weitaus weniger durch die Witterungsverhältnisse negativ beeinflusst werden.
Große Fensterfronten schaden der Energieeffizienz
Gerade bei Fenstern ist die technische Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten immens vorangeschritten. Daher erzielen moderne Dreifachverglasungen und entsprechende Rahmenmaterialien beim Wärmedurchgang heute Werte, die eine ungedämmte, massive Mauer weit hinter sich lassen und sogar den Werten einer gedämmten Mauer entsprechen. Für die Energieeffizienz macht es daher bei der Verwendung der richtigen Materialien keinen Unterschied, ob die Gebäudehülle aus Wand oder aus Fenster besteht. Rechnet man den Wärmeeintrag hinzu, der entsteht, sobald das Sonnenlicht durch die Glasscheibe fällt, hat eine große Fensterfront sogar Vorteile für die Energieeffizienz eines Hauses.
Flachdächer sind technisch problematisch und häufig undicht
Das stimmte früher, ist inzwischen allerdings technisch gelöst. Bei den ersten Flachdächern, die bei Eigenheimen gebaut wurden, kam es zu vielfältigen Konstruktions- und Abdichtungsfehlern, aus denen sowohl die Planer als auch die Materialhersteller vieles gelernt haben. Heute sorgen die richtige Ausführung und hochqualitative Abdichtungsmaterialien dafür, dass Flachdächer ebenso dicht sind wie Steildächer.
Effizienzstandards machen den Hausbau unnötig teuer
Durch die stetig steigenden Anforderungen an die Energieeffizienz haben sich die Hersteller von Baumaterialien und die Bauunternehmen auf die hohen gesetzlichen Standards eingestellt. Ein Standardhaus wird durch die energetische Qualität nicht teurer. Anders sieht es aus, wenn bei Passiv- oder Plusenergiehäusern noch die letzten Prozente an Energieeffizienz herausgeholt werden sollen. Dann gilt jedoch: Das Haus ist in der Anschaffung vielleicht ein paar Prozent teurer als ein „normales“, spart diese Mehrkosten durch einen besonders niedrigen Energieverbrauch allerdings sehr schnell wieder ein.
Welche Bauweise passt zu mir
Viele Wege führen in die eigene Immobilie: Auf dem Markt gibt es verschiedene Bauweisen, die miteinander konkurrieren. Eines vorweg: Mit… weiterlesen