Die Bestellung des Materials für Ihr Haus übernimmt in den meisten Fällen der Baupartner, bzw. die beauftragten Bauunternehmen. Haben Sie sich für einen hohen Anteil an Eigenleistungen oder für ein Ausbauhaus entschieden, müssen Sie diese Aufgabe zumindest für die von Ihnen durchgeführten Arbeiten selbst übernehmen. Dazu benötigen Sie den Überblick über die erforderlichen Mengen, aber auch Kenntnisse über Bezugsquellen und Preise.

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Materialbestellung – die richtige Menge ermitteln
Sie haben sich entschieden, die Malerarbeiten für Ihr Haus selbst zu übernehmen oder die Fußböden eigenhändig zu verlegen. Damit sparen Sie Lohnkosten ein und reduzieren die Gesamtkosten für Ihr Eigenheim. Damit Sie planmäßig mit den Arbeiten beginnen können, ist die rechtzeitige Bestellung des Materials entscheidend.


Die Basis dieser Bestellung bildet die Materialliste, anhand derer Sie die Mengen definieren können. Für die Mengenermittlung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:
- Sie ermitteln die benötigten Mengen rechnerisch anhand der Ausführungsplanung, die der Architekt für das Bauunternehmen erstellt hat. Geht es um Flächen, wie es bei Wandanstrichen oder der Verlegung des Fußbodens der Fall ist, ist dies eine relativ einfache Berechnung.
- Sie erhalten vom Planer eine Materialliste, so wie sie auch für die Leistungsverzeichnisse für die Angebotsabgabe durch die Bauunternehmen automatisch bei der Planerstellung generiert wird.
Je nach Material müssen Sie Zuschläge einrechnen. Bei Wand- und Deckenfarben wird die Menge aus der Fläche, multipliziert mit der Anzahl der Anstriche ermittelt. Insbesondere dann, wenn Sie sich spezielle Farben anmischen lassen, sollten Sie sich auf keinen Fall verrechnen, um ein Nachmischen zur vermeiden.

Bei Bodenbelägen fällt immer auch Verschnitt an. Wie viel das ist, hängt vom Material und den Abmessungen ab. Als Faustformel für rechteckige Räume können Sie von einem Verschnitt von 6 % ausgehen und diesen entsprechend mit einplanen. Für Sockelleisten können Sie den Verschnitt mit ca. 10 % der gesamten laufenden Meter anrechnen. Sind die Räume sehr verwinkelt, verlegen Sie aufwendige Muster (zum Beispiel bei Parkett) oder müssen Sie auch Stufen miteinplanen, liegt der Verschnitt in der Regel höher. In diesem Fall sollten Sie sich von einem Bodenverleger oder im Baustoffhandel umfassend beraten lassen. Bei Dampfsperren und Trittschalldämmung unter einer schwimmenden Verlegung kann der Verschnitt vernachlässigt werden, da Sie hier auch „stückeln“ können.

Verlegen Sie Kabel oder Leitungen und Rohre selbst, wird die Berechnung etwas komplizierter. Entscheidend sind die gesamte Leitungslänge, die Anzahl von Verteilern, Formbauteilen (bei Abwasserrohren) und Schaltern oder Steckern. Als Grundlage dienen der Elektro-, bzw. der Abwasser- und Wasserinstallationsplan für Ihr Haus.

Haben Sie sich entschieden, das Fundament oder sogar die Bodenplatte für Ihr Haus selbst herzustellen, benötigen Sie jede Menge Beton und Stahl. Die Basis der Berechnung bilden die Fundamentpläne des Architekten. Dort sind die Abmessungen der Fundamente, bzw. der Platte mit den erforderlichen Durchlässen für Leitungen und Rohre angegeben sowie eine Stückliste für die Bewehrung. Die Lieferung des Betons erfolgt vom Betonwerk, der Stahl wird beim Baustoff- oder Stahlhändler bestellt.
Tipp: Beachten Sie gerade bei dieser Eigenleistung, dass eine fachgerechte und maßlich richtige Ausführung entscheidend für die Stabilität Ihres ganzen Hauses ist und übernehmen Sie diese Aufgabe nur, wenn Sie entsprechend qualifiziert sind.
Der richtige Zeitpunkt für die Materialbestellung
Der richtige Zeitpunkt, um das Material für Ihre Eigenleistungen zu bestellen, ist so früh wie möglich. Aufgrund von Material- und damit Lieferengpässen kann es unter Umständen zu langen Lieferzeiten kommen, die den Baufortschritt, bzw. die Fertigstellung Ihres Hauses verzögern können. Je früher Sie bestellen, umso schneller ist das Material auf der Baustelle vor Ort und bereit, verarbeitet zu werden. Planen Sie dafür rechtzeitig entsprechende Lagerflächen ein. Beachten Sie auch bestimmte Materialanforderungen: So dürfen zum Beispiel Farbe oder Kleber nicht bei Frost gelagert werden, pulverförmige Baustoffe, Hölzer und andere Bodenbelagsmaterialien müssen trocken und witterungsgeschützt aufbewahrt werden.

Tipp: Warten Sie mit der Materialbestellung, bis die Ausführungsplanung erstellt und freigegeben ist.

Angebote einholen
Wie immer gilt auch bei der Materialbestellung: Holen Sie mehrere Angebote ein und achten Sie darauf, dass die Angebote vergleichbar sind. Je genauere Angaben Sie zu den gewünschten Materialien machen, zum Beispiel was Marke, Qualität und Abmessungen betrifft, umso einfacher ermitteln Sie den günstigsten Preis. Achten Sie dabei auch auf eventuell anfallende Kosten für die Anlieferung. Diese Position sollte in Ihrer Anfrage mit enthalten sein. Legen Sie Wert auf Umweltschutz und möglichst energiesparendes Bauen, sollten Sie sich zum einen für regionale Materialien entscheiden und zum anderen bevorzugt bei Baustoffhändlern in Ihrer Nähe anfragen.
Tipp: Lassen Sie sich im Angebot auch möglichst verbindliche Lieferzeiten angeben – denn dass Ihr Material rechtzeitig ankommt, kann für die Auswahl entscheidend sein, auch wenn der Materialpreis höher ist als bei einem anderen Anbieter mit längeren Lieferfristen.

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