Neu an alt: Was für Anbauten wichtig ist

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Reicht die vorhandene Wohnfläche nicht mehr aus, wird eine Garage benötigt oder soll direkt am Haus eine zweite Wohneinheit entstehen, ist ein Anbau in vielen Fällen eine gute Lösung. Damit Bestandsbau und der neue Gebäudeteil gestalterisch wie auch konstruktiv dauerhaft harmonieren, gibt es verschiedene Punkte zu beachten. Welche dies sind, erklärt der folgende Artikel.

Soll am Wohnhaus ein Anbau entstehen, gibt es viele Varianten und vieles zu bedenken © by-studio, stock.adobe.com
Soll am Wohnhaus ein Anbau entstehen, gibt es viele Varianten und vieles zu bedenken © by-studio, stock.adobe.com
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Wann ein Anbau Sinn macht

Für einen Anbau an das vorhandene (Einfamilien)-Haus gibt es verschiedene gute Gründe; in der Regel steht dahinter der Wunsch nach mehr Platz zum Wohnen oder auch zum Arbeiten. Eventuell fehlt ein Zimmer für das nächste Kind, vielleicht zieht auch ein Elternteil ein oder ein zusätzlicher Büroraum fürs Homeoffice wird benötigt. Oft steht auch der Wunsch nach einem Wintergarten, dem eigenen Wellnessbereich oder der zusätzlichen Garage hinter der Anbauplanung.

Gründe für einen Anbau: zusätzlicher Platz und Wertsteigerung der Immobilie © Ludmila, stock.adobe.com
Gründe für einen Anbau: zusätzlicher Platz und Wertsteigerung der Immobilie © Ludmila, stock.adobe.com

Sinnvoll ist ein Anbau immer dann, wenn das vorhandene Haus nicht aufgegeben werden soll, die Bausubstanz im Bestand gut ist und auf dem Grundstück ausreichend Platz vorhanden ist. Ganz wichtig, bevor überhaupt mit der Planung begonnen wird, ist ein Blick in den Bebauungsplan: Sind Grund- und Geschossfläche auf dem Grundstück bereits ausgeschöpft, ist Anbauen nicht genehmigungsfähig, da in diesem Fall die baurechtlichen Vorschriften nicht eingehalten werden können.

Art und Maße einer baulichen Nutzung
Art und Maße einer baulichen Nutzung

Gute Gründe für den Anbau ans Haus sind neben dem zusätzlichen Platz die Wertsteigerung der Immobilie sowie das Mehr an Flexibilität in der Raumnutzung. Verbindet man den Anbau mit einer energetischen Sanierung, können außerdem attraktive staatliche Förderprogramme die Gesamtinvestition senken.

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Konstruktive Planungsgrundlagen

Wird an ein bestehendes Gebäude angebaut, gibt es in konstruktiver bzw. bautechnischer Hinsicht vieles zu beachten. Fehler an dieser Stelle können Statikprobleme verursachen sowie durch unterschiedliche Setzungen zu Baumängeln, Undichtigkeiten und Schäden an der Bausubstanz von Alt- und Neubau führen. So müssen die Materialien und bautechnischen Lösungen gut aufeinander abgestimmt sein. Um Setzungsschäden zu vermeiden, ist eine konstruktive Trennung bis in das Fundament hinein erforderlich; für die Dichtheit der Anschlussfuge sorgen elastische Dichtmaterialien, die die anfänglichen Bewegungen im Neubau abfangen können.

Für die Herstellung der durchgehenden, sogenannten Dehn- oder Entkopplungsfuge gibt es verschiedene systemische Lösungen. Welche der Möglichkeiten die richtige ist, hängt von der baulichen Situation wie dem gewählten Baustoff für den Anbau und die Gesamtkonstruktion ab. Damit hier keine Fehler passieren, empfiehlt es sich, das Bauprojekt mit einem erfahrenen Architekten sowie qualifizierten Handwerkern durchzuführen. Der Architekt bringt nicht nur das konstruktive Know-how mit, sondern entwickelt auch kreative Lösungen, um mit möglichst wenig Aufwand den maximalen Raumgewinn zu erzielen.

Fertigmodule ermöglichen die schnelle Umsetzung des Anbaus und eröffnen auch gestalterisch neue Möglichkeiten © KB3, stock.adobe.com
Fertigmodule ermöglichen die schnelle Umsetzung des Anbaus und eröffnen auch gestalterisch neue Möglichkeiten © KB3, stock.adobe.com

Anbauen mit Fertigmodul

Ein Anbau ans Haus kann als Massivbau oder auch mit einem Fertigmodul realisiert werden. Fertigelemente kommen häufig auch bei Aufstockungen, einer Sonderform des Anbaus, infrage. Wird der neue Wohnraum neben das Gebäude gesetzt, gibt es von einigen Herstellern Fertigmodule, die bereits komplett auf die Baustelle geliefert werden. Sie werden auf das vorbereitete Fundament aufgesetzt und anschließend lediglich an das Bestandsgebäude angeschlossen. Der Vorteil dieser Variante ist insbesondere die kurze Bauzeit. Je nach Größe wird es komplett oder in Teilen angeliefert; auf der Baustelle erfolgen neben dem Gebäudeanschluss lediglich einige Arbeiten im Bereich des Innenausbaus.

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Gestalterische Planungsgrundlagen

Gibt der Bebauungsplan es her, können mit einem Anbau verschiedene gestalterische Varianten umgesetzt werden. Ganz klassisch wird das vorhandene Haus optisch und auf ganzer Breite in gleicher Weise verlängert, sodass zum Abschluss der Arbeiten kaum mehr zu sehen ist, dass angebaut wurde. Eine andere Variante ist die Schaffung architektonischer Kontraste. Der neue Anbau ist klar als solcher zu erkennen, zum Beispiel durch eine andere Form oder eine abweichende Fassade.

Glas als Gestaltungselement eröffnet effektvolle architektonische Möglichkeiten © FrankBoston, stock.adobe.com
Glas als Gestaltungselement eröffnet effektvolle architektonische Möglichkeiten © FrankBoston, stock.adobe.com

Besonders elegant wirkt der Anbau, wenn er durch einen Glaseinbau ganz klar auch optisch vom Bestandshaus getrennt ist. Dies wirkt nicht nur hinsichtlich der Architektur, sondern liefert auch mehr Licht für den Innenbereich.

Die passende Lösung finden Sie zusammen mit Ihrem Architekten. Dabei sollten Sie jedoch nicht nur den Bebauungsplan im Blick behalten, auch eine Absprache mit den Nachbarn ist sinnvoll, gerade dann, wenn der Anbau optisch stark vom bisherigen Baubestand abweicht.

Platzbedarf und Baugenehmigung

Voraussetzung dafür, dass ein Anbau auf dem Grundstück umsetzbar ist, ist ausreichend Platz. Dies umfasst nicht nur die Grundstücksfläche allgemein, auch die vorgeschriebenen Abstände zur angrenzenden Bebauung und zur Grundstücksgrenze müssen eingehalten werden. Im Bebauungsplan ist häufig außerdem festgelegt, welcher Teil des Grundstücks überhaupt bebaut werden darf. Aufschluss darüber geben die eingezeichneten Baulinien (auf dieser Linie muss gebaut werden) und Baugrenzen (innerhalb dieser darf gebaut werden) Dies ist bei der Anordnung des Anbaus genau zu beachten.

Für Anbauten zu Wohnzwecken ist in den meisten Fällen eine Baugenehmigung erforderlich © Yvonne Weis, stock.adobe.com
Für Anbauten zu Wohnzwecken ist in den meisten Fällen eine Baugenehmigung erforderlich © Yvonne Weis, stock.adobe.com

Soll ein Anbau ans Haus erfolgen, ist in der Regel eine Baugenehmigung nötig. Genehmigungsfrei bleiben untergeordnete Räume, die zulässige Größe ist in den jeweiligen Landesbauordnungen festgelegt. Immer genehmigungspflichtig sind Anbauten zu Wohnzwecken, also beheizbare Räume. Ob Ihr geplanter Anbau unter die Genehmigungspflicht fällt, weiß Ihr Architekt bzw. das zuständige Bauamt.

Zur Wohnfläche gehören alle bewohnten und zu Wohnzwecken genutzten Räume im Haus © HeGraDe, stock.adobe.com
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