Monatliche Kosten im Eigenheim

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Halbe Miete: Auch im eigenen Haus kostet das Wohnen hunderte Euro monatlich

Heizung, Strom, Wasser, dazu Versicherungen, Müllabfuhr und Grundsteuer summieren sich für ein mittelgroßes Haus mit drei bis vier Bewohnern auf einige hundert Euro monatlich. Häuslebauer zahlen zwar keine Miete (mehr). Doch das bewohnte, warme Eigenheim kostet über Zins und Tilgung hinaus regelmäßig Geld. Keineswegs Peanuts sind es, die da jeden Monat zusammen kommen. Weil Finanzierungspläne von Hausbauern und -käufern oft auf Kante genäht sind, sollte man sich ehrlich die Karten legen, welche Rechnungen man für Haus und Hof nach dem Einzug „nebenbei“ noch regelmäßig zu begleichen hat.

Die monatlichen Nebenkosten für eine Familie im Eigenheim im Blick haben © fizkes, stock.adobe.com
Die monatlichen Nebenkosten für eine Familie im Eigenheim im Blick haben © fizkes, stock.adobe.com

Die hier genannten Beträge können, insbesondere bei Energie und Wasser, natürlich nur grobe Schätzungen sein. Kommunale Abgaben wie Grundsteuer und Müllabfuhr unterscheiden sich zudem von Ort zu Ort oder von Bundesland zu Bundesland beträchtlich. Wer es genau wissen will, sollte sich rechtzeitig bei der Gemeinde nach den geltenden Gebühren erkundigen.

Heizung/Warmwasser

Traditionell einer der dicksten Nebenkostenposten ist der Heizöltank im Keller. Allerdings haben diverse Energieeinsparverordnungen Gutes bewirkt: Neubauten sind besser gedämmt als früher, die nötige Heizenergie pro Quadratmeter sinkt kontinuierlich und konventionelle Ölheizungen werden kaum noch verbaut: Das nützt einerseits dem Klima und schont andererseits den Geldbeutel des Hausbesitzers. Mittlerweile gibt es diverse konkurrierende Techniken, von der Luft-Wasser-Wärmepumpe über die Öl-Brennwertheizung bis hin zur Pelletheizung – mit oder ohne Solarthermie.

Dabei gilt: Wer seine Heizungskosten niedrig halten will, muss höhere Investitionen in die Anlage schultern. Bei der Entscheidung für ein Heizsystem sollte man auch die Preissteigerungsraten der verschiedenen Brennstoffe beobachten, um sein Einfamilienhaus auch in fünf oder zehn Jahren so wirtschaftlich wie möglich zu beheizen. Rund 60 Euro monatlich sollten Häuslebauer für Heizung und Warmwasser monatlich kalkulieren.

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Heizungswartung

Eine unzureichend gewartete Heizungsanlage treibt Energieverbrauch und –kosten in die Höhe, außerdem schrumpft die Lebensdauer. Die regelmäßige Wartung der Anlage durch einen Fachmann zählt also zum vorausschauenden Pflichtprogramm eines Hausbesitzers – und kostet in der Regel etwa 400 Euro jährlich.

Für das Beheizen unserer Räume fallen im Eigenheim durchschnittlich etwa 60-80 Euro im Monat an © weixx, stock.adobe.com
Für das Beheizen unserer Räume fallen im Eigenheim durchschnittlich etwa 60-80 Euro im Monat an © weixx, stock.adobe.com

Schornsteinfeger

Die regelmäßige Überprüfung von Öl- und Gasheizungen ist gesetzlich vorgeschrieben und wird vom Schornsteinfeger zu festgelegten Gebühren zumeist jährlich durchgeführt. Seit 2013 sind Hausbesitzer selbst dafür verantwortlich, einen Schornsteinfeger mit der „Feuerstättenschau“ zu beauftragen. Die Gebühren unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland, Hamburg gilt als teuer, Baden-Württemberg und Berlin hingegen als tendenziell günstig. Faustregel: Der Schornsteinfeger schlägt jährlich mit 100 bis 120 Euro zu Buche.

Strom

Auch beim Strom gilt, wie bei der Heizung: Tendenziell steigenden Preisen kann man (teilweise) entgehen, wenn man den Strom per Photovoltaik auf dem Dach selbst produziert. Wenn man seinen gesamten Strom bei einem Versorger einkauft, kommen dabei für ein 150 Quadratmeter großes Einfamilienhaus monatlich mindestens 75 Euro zusammen, Tendenz: steigend.

Je größer der Haushalt, desto höher normalerweise auch die Stromkosten © Superingo, stock.adobe.com
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Wasser/Schmutzwasser/Regenwasser

Für Wasser bezahlen Hausbesitzer gleich dreimal: erstens das Frischwasser, zweitens das Schmutzwasser (Abwasser, Sielbenutzungsgebühr) und drittens – nicht zu vergessen – die Gebühr für Regenwasser. Letztere errechnet sich nach den Quadratmetern der versiegelten Grundstücksfläche (Hausgrundfläche plus Pflasterungen drumherum). Auch beim Wasser legt jede Gemeinde die Gebühren der Ver- und Entsorger fest.

Preisbeispiel Hamburg: Hier zahlt man 2019 für einen Kubikmeter (1000 Liter) Frischwasser inklusive Schmutzwasserbeseitigung 4,00 Euro. Eine vierköpfige Familie, die pro Tag 600 Liter Wasser verbraucht, kommt also auf eine monatliche Wasserrechnung (inklusive Abwasser) von rund 72 Euro. Hinzu kommt die Niederschlagswassergebühr in Höhe von 0,73 Euro pro versiegeltem Quadratmeter Grundstück im Jahr.

Müllabfuhr

Was die Müllabfuhr kostet, legt jede Gemeinde in eigener Regie fest. Hier und da richtet sich die Gebühr nach der Menge des produzierten Abfalls, dann kann man durch Müllvermeidung sparen. Wenn hingegen die Zahl der im Haushalt lebenden Personen die einzige Berechnungsgrundlage ist, lassen sich die Gebühren nicht beeinflussen. Faustregel: Die Müllabfuhr kostet zwischen 10 und 15 Euro pro Person und Monat.

Kosten der Müllentsorgung unterscheiden sich stark von Gemeinde zu Gemeinde © Nicolette Wollentin, stock.adobe.com
Kosten der Müllentsorgung unterscheiden sich stark von Gemeinde zu Gemeinde © Nicolette Wollentin, stock.adobe.com

Versicherungen: Brand, Hagel, Elementarschäden

Eine Brand- oder Gebäudeversicherung benötigen Hausbesitzer unbedingt, andernfalls steht man nach einem Feuer vor der Asche seiner Existenz. Standardversicherungen, die Schäden durch Brand, Blitzschlag, Sturm und Hagel sowie Leitungswasser ersetzen, gibt es ab etwa 120 Euro pro Jahr. Die Tarife der Versicherungen variieren je nach Größe, Baujahr und Ausstattung des Eigenheims – und natürlich nach der Höhe der Selbstbeteiligung.

Versicherungen für Hausbauer: nach dem Einzug
Versicherungen für Hausbauer: nach dem Einzug

Deutlich teurer wird die Gebäudeversicherung, wenn man neben Brand, Sturm und Hagel auch Naturgefahren – insbesondere Schäden durch Hochwasser, Schnee- und Eisdruck, Bodensenkungen – (Elementarversicherung) mitversichert. Das Vergleichsportal Check24 nennt hier Tarife ab etwa 230 Euro. Bei der Versicherung von Elementarschäden ist der Standort des Gebäudes für die Einteilung in eine Gefahrenklasse wichtig. Allerdings gibt es Standorte, für die Versicherungen gar keinen Elementarschutz anbieten, zumeist in Hochwassergebieten und Gebirgslagen mit großer Lawinengefahr.

Elementarschadenversicherung: diese Kosten sind abgesichert
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Rundfunkbeitrag

Jeder Haushalt muss die Gebühr für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk bezahlen – unabhängig davon, ob ein TV-Gerät im Haus ist oder die ganze Familie nur Privatradio hört. Der Rundfunkbeitrag pro Haushalt kostet derzeit 17,50 Euro monatlich.

Reparaturen und Instandsetzungen

Im Haus geht plötzlich etwas kaputt, das kann schnell teuer werden: Eine Wasserleitung bricht, die Haustür lässt sich nicht mehr schließen oder es regnet plötzlich durch das Dach herein. Um auf derart unangenehme Überraschungen vorbereitet zu sein, sollte man Geld für notwendige Reparaturen auf die hohe Kante legen. 100 Euro monatlich haben sich in der Praxis bewährt.

Garten, Schnee und Eis

Das eigene Haus macht Arbeit, auch draußen vor der Tür: Wenn es schneit oder friert, sind Grundstücksbesitzer verpflichtet, den Bürgersteig von Schnee und Eis zu befreien. Zu anderen Jahreszeiten fordert der Garten jede Menge Arbeit ein. Das alles kann man im Schweiße seines Angesichts selbst erledigen – oder man beauftragt einen Hausmeister-Service oder eine Gärtnerei. Diese Kosten sind in der Tabelle nicht eingerechnet.

Grundsteuer: die Rätsel Hebesatz und Einheitswert

Dieser Posten fällt nur einmal jährlich an und wird von der Gemeinde erhoben. Um die Höhe zu errechnen, gibt es ein relativ kompliziertes Verfahren, das die Faktoren Einheitswert, Grundsteuermesszahl und den von der Gemeinde festgelegten Hebesatz berücksichtigt. Der Hebesatz kann zwischen 900 und unter 1000 Prozent schwanken, der Durchschnitt in Deutschland 2017 lag bei 534 Prozent. Für ein Grundstück mit mittlerem Einheitswert sind danach zwischen 400 und 500 Euro jährlich fällig – in besonders „teuren“ Gemeinden können es aber auch über 700 Euro sein.

Änderungen könnte es aber bald geben: Der Einheitswert wird immer noch auf Grundlage von Daten aus dem Jahr 1964 errechnet, was der Bundesfinanzhof schon 2012 für verfassungswidrig erklärte. Die jährliche Grundsteuer ist nicht zu verwechseln mit der (wesentlich höheren) Grunderwerbsteuer, die nur einmal, unmittelbar nach dem Erwerb einer Immobilie, fällig wird.

Monatliche Nebenkosten für eine Familie im Eigenheim
(3-4 Personen, Neubau, Schätzung)

Nebenkosten-Schätzung
Heizung/Warmwasser60 €
Heizungswartung33 €
Schornsteinfeger9 €
Strom75 €
Wasser/Abwasser70 €
Müllabfuhr30 €
Versicherungen20 €
Rundfunkgebühr17 €
Grundsteuer35 €
Rücklagen für Reparaturen100 €
SUMME449 €
Es entstehen erhebliche zusätzliche Kosten für Bau- oder Finanzierungsfehler © Egon, stock.adobe.com
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