Treppenplanung: Darauf müssen Sie achten!

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Treppen gibt es in zahlreichen Varianten und für jeden Geschmack und Wohnstil findet sich die passende Konstruktion. Neben allen Designelementen ist aber die wichtigste Aufgabe der Treppe, zwei Stockwerke miteinander zu verbinden und im Notfall den Fluchtweg zu ermöglichen. Daher gilt es bei der Treppenplanung, neben dem optischen Erscheinungsbild auch hohe sicherheitsrelevante Anforderungen einzuhalten. Wir haben hier für Sie die wichtigsten Punkte zusammengefasst, auf die Sie bei der Treppenplanung achten sollten. Zudem stellen wir Ihnen die unterschiedlichen Formen, Materialien und Konstruktionsarten einer Treppe vor.

Designtreppe im Materialmix Holz und Edelstahl © Dariusz Jarzabek, stock.adobe.com
Designtreppe im Materialmix Holz und Edelstahl © Dariusz Jarzabek, stock.adobe.com

Der Platzbedarf als Basis der Treppenplanung

Während in einer bestehenden Immobilie meist schon der Grundriss vorgegeben ist, stehen Ihnen bei der Treppenplanung in einem Neubau alle Möglichkeiten offen. Grundsätzlich sollten Sie sich Gedanken machen, wie viel Platz für eine neue Treppe genutzt werden soll. Zudem spielt es eine Rolle, ob sich die Treppe in einem Treppenhaus befindet oder sie zentraler Mittelpunkt im Wohnzimmer wird. Offene Wohnkonzepte liegen im Trend und der zur Verfügung stehende Raum wird optimal genutzt. Die Treppe als Designelement fügt sich harmonisch in den Einrichtungsstil ein. Bereits ab einer Grundfläche von 6 m2 sind halb- und zweiviertelgewendelte Treppen realisierbar, während eine gerade einläufige Treppe deutlich mehr Platz benötigt.

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Unterscheidungsmerkmal Lauflinie

Die Lauflinie beschreibt den Gehbereich des Nutzers beim Treppensteigen. Bei einer gerade konstruierten Treppe verläuft die Lauflinie in der Mitte der Stufen. Vor allem ältere Bewohner und kleine Kinder profitieren von der einfachen und bequemen Nutzung dieser Treppen. Bei gewendelten Treppen und verzogenen Stufen verläuft die Lauflinie außermittig und damit im breiteren Teil der Stufen. Grundsätzlich ist die von den Bewohnern gewählte Lauflinie vom Alter, der Körpergröße, der Treppenbreite und des Handlaufs abhängig. Deswegen ist es notwendig, die baurechtlichen Vorschriften einer Treppe aus der DIN 18065 einzuhalten. Damit sind alle baurechtlichen Vorkehrungen für eine sichere Nutzung der Treppe getroffen.

Treppe nach DIN 18065
Treppe nach DIN 18065

Bei der Treppenplanung DIN 18065 beachten

Das Regelwerk DIN 18065 befasst sich mit der Konstruktion und Ausführung von Gebäudetreppen. Es liefert vorgeschriebene Höchst- und Mindestmaße und regelt Details wie Laufbreite, Steigung oder Auftritt.

Spindeltreppe als Teil des Interieurdesigns © 4th Life Photography, stock.adobe.com
Spindeltreppe als Teil des Interieurdesigns © 4th Life Photography, stock.adobe.com
  • Gerade Treppe
    Diese Treppe verbindet ohne Richtungswechsel oder Unterbrechung der Laufrichtung zwei Stockwerke und ist leicht zu begehen.
  • Wendeltreppe
    Die Laufrichtung bei Wendeltreppen beschreibt einen Kreis. Dabei windet sich die Treppe um das Treppenauge, einen zentralen, mittigen Raum. Auf Wunsch kann die Wendelung durch ein Podest unterbrochen werden.
  • Spiral- oder Spindeltreppe
    Die Laufrichtung beschreibt ebenfalls einen Kreis, aber mit geringerem Durchmesser. Die Treppe windet sich dabei um eine zentrale Säule, die sogenannte Spindel.
  • Podesttreppe
    Die Lauflinie wird durch ein Podest als Zwischenebene unterbrochen. Dabei kann die Laufrichtung gerade sein, aber auch eine Richtungsänderung ist möglich.
Lauflinien von Treppen im Vergleich
Lauflinien von Treppen im Vergleich

Unterscheidungsmerkmal Bauform

  • Wangentreppe
    Seitliche Wangen tragen die Stufen und sorgen für ausreichend Stabilität.
  • Freitragende Treppen oder Faltwerktreppe
    Für diese Treppenart wird keine Unterkonstruktion benötigt. Sie trägt sich selbst und fügt sich mit eleganter Leichtigkeit in moderne Wohnkonzepte ein.
  • Bolzentreppe
    Bolzen verbinden die Treppenstufen dieser luftigen und lichtdurchlässigen Treppenkonstruktion.  
  • Halb- und ganzgestemmte Treppen
    Halbgestemmte Treppen haben keine Setzstufen und Sie können zwischen den Stufen hindurchsehen. Bei ganzgestemmten Treppen wird dieser Durchlass durch senkrechte Setzstufen verkleidet.
  • Kragarmtreppe
    Die Stufen ragen bei dieser puristischen Treppenform direkt aus der Wand. Voraussetzung sind stabile Wände, die ausreichend Halt bieten.
Unterscheidung von Treppen
Unterscheidung von Treppen

Unterscheidungsmerkmal Material

Für den Treppenbau eignen sich viele Materialien wie Holz, Naturstein, Beton oder Glas. Die Kombination verschiedener Materialien setzt dabei besondere Akzente und macht die Treppe zum Designobjekt. Denken Sie bei der Treppenplanung aber nicht nur an die Optik. Das Material entscheidet auch über Pflegeleichtigkeit und Robustheit ihrer Treppe.

  • Holz
    Holz als natürlicher Rohstoff ist und bleibt das beliebteste Material für Treppen im Innenbereich. Es passt sich harmonisch jedem Wohnstil an und überzeugt durch seine wohnliche Wärme. Bei beanspruchten Treppen sollten Sie auf ein Hartholz wie Eiche, Ahorn oder Buche setzen.
  • Stein
    Natur- und Kunststein ist sehr widerstandsfähig und präsentieren sich mit einer großen Auswahl an Formen und Mustern. Naturstein wie Granit oder Marmor sind bei Treppen besonders beliebt. Je nach Oberflächenbehandlung ist der Stein rutschfest oder pflegeleicht. Grundsätzlich steigt der Reinigungsaufwand mit zunehmender Rutschklasse.
Treppenmaterialien im Überblick
Treppenmaterialien im Überblick
  • Stahl und Edelstahl
    Dieses Material eignet sich hervorragend für tragende Unterkonstruktionen, Handlauf und Geländerausfachung. Es besitzt eine enorm hohe Tragfähigkeit und auch sehr filigrane Elemente sind ohne Probleme realisierbar. Die Stahloberfläche erhalten Sie veredelt oder mit der Wunschfarbe lackiert.
  • Beton
    Beton erfreut sich bei allen Bauherren zunehmender Beliebtheit, die auf klares, minimalistisches Design wertlegen. Achten Sie bei einer Betontreppe immer auf eine gute Trittschalldämmung.
  • Glas
    Sicherheitsglas wird zunehmend auch im Treppenbau eingesetzt, häufig aber mit anderen Materialien kombiniert. Das Drei-Scheiben-Glas beinhaltet eine mattierte Folie und sorgt für ein sicheres Begehen der Treppe.
Seitliche Wangen halten die Trittstufen © U.J. Alexander, stock.adobe.com
Seitliche Wangen halten die Trittstufen © U.J. Alexander, stock.adobe.com

Safety first in der Treppenplanung

Eine Treppe sollte grundsätzlich an die Personen angepasst werden, die sie am meisten nutzen. Besonders für kleine Kinder und ältere Menschen wird sonst eine Treppe schnell zur Unfall- oder Gefahrenquelle. Ein unaufmerksamer Augenblick reicht aus, dass es zum Sturz kommt. Bei der Treppenplanung ist deshalb auf ein leichtes Begehen der Treppe zu achten. Gerade Stufen und die gleiche Steigung tragen maßgeblich zur Sicherheit bei. Griffige, im Idealfall sogar beidseitige Geländer und Handläufe bieten dabei den nötigen Halt. Die Treppennorm DIN 18065 legt alle wichtigen Mindest- und Höchstmaße fest, die zum sicheren Begehen der Treppe erforderlich sind.

Plattformlift für einen Rollstuhl © Andrey Lapshin, stock.adobe.com
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Zudem bildet die Treppe häufig den einzigen Aufgang in das höher liegende Stockwerk. Im Falle eines Brands muss der Fluchtweg über die Treppe zwingend gewährleistet sein. Die Laufbreite Ihrer Treppe sollte deshalb am besten 100 cm, jedoch mindestens 80 cm betragen.

Tipp: Für ältere Menschen und kleine Kinder eignen sich gerade Treppen immer besser als gewendelte Ausführungen.

Design und Sicherheit schließen sich beim Geländer nicht aus © Photgraphee.eu, stock.adobe.com
Design und Sicherheit schließen sich beim Geländer nicht aus © Photgraphee.eu, stock.adobe.com

Treppauf, treppab – aber immer leise!

Beim Begehen einer Treppe lassen sich Geräusche nicht vermeiden, es gibt aber effektive Maßnahmen, die Ausbreitung des Trittschalls zu reduzieren. Am wichtigsten ist, die Schallübertragung der Treppe auf Podeste, Wände und Decken durch den Einbau schalldämmender Elemente zwischen Holmen und Stufen zu entkoppeln. Zudem können Auflager am An- und Auftritt der Treppe die Übertragung der störenden Geräusche vermindern.

Gut geplant heißt Geld gespart

Investieren Sie die nötige Zeit und Aufmerksamkeit in die Planung der Treppe und lassen Sie sich vom Fachmann beraten. Zu schnell sind falsche Entscheidungen getroffen, die zur nachträglichen Beseitigung erhebliche Kosten verursachen. Hier haben wir die häufigsten Planungsfehler zusammengefasst, die es unbedingt zu vermeiden gilt.

  • Die Grundfläche des Wohnraums ist zu gering für die gewünschte Treppe.
  • Die Maße der Deckenöffnung stimmen nicht mit dem Treppengrundriss überein.
  • Treppengrundriss schwer begehbar und nicht auf die Nutzung abgestimmt.
  • Treppenaufgang ist zu eng für den Transport sperriger Gegenstände.
  • Türanschlag reicht in den Treppenaufgang.
  • Fußbodenaufbau nicht korrekt bei der Planung berücksichtigt.
  • Trittschalldämmung nicht berücksichtigt.

Fazit: Mit effektiver Planung zur Traumtreppe

Planen Sie Ihre Treppe immer so, dass sie zu Ihren Bedürfnissen und zum Grundriss des Hauses passt. Bei der gestalterischen Umsetzung gibt es zahlreiche Möglichkeiten: verschiedene Holzarten, Edelstahl, Glas oder Naturstein machen die Treppe zum Designobjekt. Die Einhaltung der Norm DIN 18065 schreibt alle wichtigen Berechnungen und Maßnahmen vor, die für die sichere Nutzung der Treppe notwendig sind.

Die ideale Treppe – eine Symbiose aus Design und Funktion © coralimages, stock.adobe.com
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