Gartentreppe selbst bauen

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Wer sein Haus auf einem Hanggrundstück baut, hat meist eine grandiose Aussicht. Für die Gartenanlage ist eine Hanglage aber eine Herausforderung, denn Höhenunterschiede müssen überbrückt werden. Mit einer Gartentreppe lassen sich höherer gelegene Terrassen oder Beete einfach erschließen. Eine Gartentreppe ist aber auch ein gestalterisches Element, das sich formschön in Ihre Gartenanlage einfügt. Wir erklären hier, welche unterschiedliche Treppenlösungen es für den Garten gibt und wie Sie eine Gartentreppe einfach selbst bauen.

Gartentreppe aus Granitblöcken © U. J. Alexander, stock.adobe.com
Gartentreppe aus Granitblöcken © U. J. Alexander, stock.adobe.com

Planungsphase: Berechnungen für die neue Gartentreppe

In der Planungsphase der Gartentreppe sollten Sie sich Gedanken über die Stufenhöhe machen. Die Stufenhöhe und Auftrittsbreite ermitteln Sie mit der Treppenformel. Die Formel orientiert sich an der menschlichen Anatomie. Das Schrittmaß eines Erwachsenen liegt in den allermeisten Fällen zwischen 63 und 65 cm. Gartentreppen mit einer Höhe zwischen 15 und 18 cm und einem Auftritt bei etwa 27 cm lassen sich deshalb sehr angenehm begehen. Allerdings sind Gartentreppen weniger frequentiert und sollten immer auch in die Gesamtanlage Ihres Gartens passen. Deshalb ist es manchmal auch sinnvoll, auf die Bequemlichkeit beim Begehen zu verzichten, um Stufen oder Material einzusparen.

Treppenformel:
Auftritt + (Stufenhöhe x 2) sollten mindestens 63 und maximal 65 cm betragen.

Zudem sollte jede Stufe im Außenbereich ein leichtes Gefälle aufweisen, damit Regenwasser nach vorn abfließen kann. Zusätzliche Sicherheit bringt ein Geländer bei Gartentreppen zur Überwindung eines großen Höhenunterschieds.

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Vorschriften für den Bau einer Gartentreppe

Bereits in der Planungsphase müssen Sie sich informieren, welche Vorschriften in den Landesbauordnungen für Außentreppen, Hauseingangstreppen oder Kellertreppen festgelegt sind. Bei manchen Treppen im Außenbereich sollten Sie auch die Vorgaben aus der Treppennorm DIN 18065 einhalten, um die sichere Begehung der Treppe zu gewährleisten. Für eine reine Gartentreppe gibt es deutlich weniger Regeln zu beachten. Sie darf in diesem Fall aber keinen Zugang zum Haus darstellen. Aus Sicherheitsgründen müssen Sie bei freistehenden Treppen ab 1 m Fallhöhe ein Geländer anbringen.

Welche Materialien eignen sich zum Bau einer Gartentreppe?

Für den Bau einer Gartentreppe eignen sich vor allem robuste und widerstandsfähige Materialien wie Stein, Beton und Stahl. Aber auch mit Holz haben Sie mit entsprechender Behandlung lange Freude. Die Auswahl des Materials sollte dabei immer vom Stil Ihrer Gartenanlage abhängig sein. Zu naturbelassenen Gärten passen sehr gut Natursteine, Holz oder auch Kies. Beton und Stahl fügen sich harmonisch in modern gestaltete Gartenanlagen ein.

Bauweisen für die Gartentreppe

  • Knüppeltreppen meist aus Holz und Schotter
  • Gartentreppen mit Stellstufen
  • Gartentreppe aus Blockstufen
  • Treppen aus Legestufen wie Beton- oder Natursteinplatten
Eine naturnahe Gartentreppe ist einfach zu bauen © james ronan/EyeEm, stock.adobe.com
Eine naturnahe Gartentreppe ist einfach zu bauen © james ronan/EyeEm, stock.adobe.com

Knüppeltreppe: die naturnahe Gartentreppe

Die Knüppeltreppe gehört zu den einfachsten Treppenarten und eignet sich auch zum Selbstbau, wenn Sie kaum handwerkliche Erfahrung besitzen. Diese Treppenart wird häufig für Waldwege genutzt.  Deshalb fügt sie sich besonders gut in naturnahe Gärten ein. Der Name Knüppeltreppe stammt von den Holzpfählen, die eingeschlagen werden, um die Stellstufen aus einer Planke oder Bohle zu halten. Aus Gründen der längeren Haltbarkeit werden heutzutage statt Holzpfähle eher Schnureisen, Pflaster- oder Erdnägel verwendet. Für die Trittstufe wird einfach zwischen den Stellstufen Schotter, Splitt oder, wenn es ganz naturnah sein soll, Rindenmulch eingefüllt. Für den Bau einer Knüppeltreppe sollten Sie haltbare Holzarten wie Eiche, Lärche oder Douglasie verwenden.

Die Knüppeltreppe – eine Anleitung
Die Knüppeltreppe – eine Anleitung

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Entfernen Sie den Mutterboden und legen Sie eine Schräge an.
  2. Treiben Sie die „Knüppel“ in die Erde. Sie sollten aus Gründen der Stabilität zwischen 40 und 60 cm tief im Erdreich stecken. Der Abstand der „Knüppel“ hängt von der gewünschten Stufentiefe und dem Grad der Steigung ab.
  3. Einlegen von Bohlen als Setzstufe quer zu den „Knüppeln“.
  4. Auffüllen des Zwischenraums mit Schotter, Splitt oder Rindenmulch.

Info: Die Haltbarkeit einer Knüppeltreppe ist begrenzt, da das Holz und die Eisen direkten Kontakt zum Boden haben. Dennoch hält sie häufig über viele Jahre und kann auch ohne großen Aufwand erneuert werden.

Quer verlegte Holzbalken für die Sicherung eines Gartenweges am Hang © Ruslan Gilmanshin, stock.adobe.com
Quer verlegte Holzbalken für die Sicherung eines Gartenweges am Hang © Ruslan Gilmanshin, stock.adobe.com

Gartentreppe mit Stellstufen

Eine Treppe mit Stellstufen wird ähnlich gebaut wie eine Knüppeltreppe. Durch die Trittplatten aus Stein ist diese Treppenart aber wesentlich stabiler und langlebiger. Eine Gartentreppe mit Stellstufen benötigt nicht unbedingt ein tiefes Betonfundament. Es reicht aus, wenn der Boden weit genug ausgekoffert wurde, damit das Fundament frostfrei ist. Beim Anlegen der Treppe werden Natursteine oder Betonplatten der Länge nach als Stellstufe in ein Bett aus Beton eingesetzt. Seitliche Bretter verhindern das Austreten des Betons.  Der Abstand zwischen den einzelnen Stellstufen ist dabei abhängig von der Steigung der Gartentreppe. Die Trittstufe kann beispielsweise mit einbetonierten Pflastersteinen gestaltet werden.

Die Treppe mit Stellstufen
Die Treppe mit Stellstufen
Stellstufen halten die Pflastersteine auf der Stufe © New Africa, stock.adobe.com
Stellstufen halten die Pflastersteine auf der Stufe © New Africa, stock.adobe.com

Gartentreppe mit Blockstufen

Bei der Blockstufentreppe bestehen die einzelnen Stufen aus massiven Beton- oder Natursteinen. Die Tritthöhe ist häufig genormt und beträgt etwa 14 cm. Damit die Gartentreppe stabil ist, sollte die unterste Stufe in ein frostsicheres Fundament aus Beton gelegt werden. An dieser Stelle tritt bei einer Blockstufentreppe die höchste Belastung auf. Weitere Stufen legen Sie ebenfalls in Beton, alternativ in Splitt oder Schotter. Blockstufentreppen erhalten Sie in jedem gut sortierten Baumarkt. Die Breiten bleiben meist zwischen 60 und 140 cm.

Blockstufen aus Naturstein wirken besonders ästhetisch © Joanne Dale, stock.adobe.com
Blockstufen aus Naturstein wirken besonders ästhetisch © Joanne Dale, stock.adobe.com

Tipp: Blockstufen aus Beton oder Stein haben ein hohes Eigengewicht. Für den Bau einer Blockstufentreppe benötigen Sie mindestens ein starker Helfer.

Die Gartentreppe mit Blockstufen
Die Gartentreppe mit Blockstufen

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Messung des Höhenunterschieds und Planung der Treppe mithilfe der Treppenformel.
  2. Obere Erdschicht ca. 30 cm abtragen.
  3. Drainageschicht aus Schotter oder Kies anlegen.
  4. Fundament der Treppe anlegen aus 15 cm Mager- oder Estrichbeton oder Zementmörtel. Hierzu benötigen Sie eine Schalung aus Pfosten und Brettern und beginnen mit der ersten Stufe. Stampfen Sie jede einzelne Stufe fest und gewähren Sie dem Beton je nach Witterung 2 bis 5 Tage Trocknungszeit.
  5. Setzen der Blockstufen. Nutzen Sie hierzu Klebemörtel, um die Blockstufen mit dem Betonfundament zu verbinden.

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Gartentreppe mit Legestufen

Für Legestufen eignen sich flache Steinplatten besonders gut. Wie bei der Blockstufentreppe auch, dient ein massives Betonfundament als Basis. Optisch ansprechend sind Stufen mit großer Auftrittsfläche, in denen Natursteinplatten in Mörtel verlegt wurden.  Dabei sollten sie auf ein ausreichendes Gefälle achten, damit Regenwasser gut abfließen kann.

Die Treppe mit Legestufen
Die Treppe mit Legestufen

Gartentreppe aus Holz

Auch für wenige Holzstufen in Ihrem Garten sollten Sie ein Fundament einplanen © Aleksey, stock.adobe.com
Auch für wenige Holzstufen in Ihrem Garten sollten Sie ein Fundament einplanen © Aleksey, stock.adobe.com

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Berechnung der Treppe.
    Ideal ist im Außenbereich eine Stufenhöhe von ca. 15 cm.
  2. Wangen vorbereiten
    Sägen Sie beide Treppenwangen aus Holzbohlen (ca. 3 cm stark) so ab, dass sie dem Neigungswinkel der Treppe entsprechen.
  3. Vorbereitung der Stufen
    Zeichnen Sie die Stufen an den Wangen an. Aus 3 × 3 cm-Latten werden Stücke in Länge der Stufen gesägt und mit den Wangen verbunden. Sie dienen dazu, die Stufen zu halten. Verschrauben Sie die Lattenstücke mit den Wangen. Vorbohren verhindert, dass die Lattenstücke reißen.
  4. Trittstufen fertigen
    Sägen Sie die Trittstufen auf passende Länge und legen Sie diese zur Probe aus. Wenn alles passt, bohren Sie Löcher vor und verschrauben Sie die Trittstufe mit den Wangen. Hierzu wird die Stufe auf die Latte gelegt und mit einer Schraubzwinge befestigt.
  5. Holzschutz auftragen
    Schützen Sie das Holz vor Witterungseinflüssen und tragen Sie eine entsprechende Holzschutzlasur auf.

Muss eine Gartentreppe seitlich begrenzt werden?

Eine Gartentreppe fügt sich meist nahtlos in das abfallende Gartengelände ein. Grenzt die Treppe aber an einen Abgrund oder starken Hang an, sollten Sie die Treppe zur Stabilisation seitlich abstützen. In diesem Fall sollten Sie die Seitenteile gemeinsam mit dem Fundament der Treppe anlegen, bevor Sie beginnen, die Stufen zu belegen.

Fazit: Gartentreppen sind ein gutes Heimwerkerprojekt

Mit etwas handwerklichen Geschick planen und bauen Sie Ihre Gartentreppe selbst. Dabei stehen unterschiedliche Materialien zur Auswahl, die Sie in jedem gut sortierten Baumarkt erwerben können. Die Art der Gartentreppe ist nicht nur von Ihrem Geschmack, sondern auch von den örtlichen Begebenheiten abhängig. Sobald starke Geländeneigungen vorhanden sind, sollten Sie über ein stabiles Betonfundament nachdenken. An flachen Hängen reicht es hingegen vollkommen aus, einzelne Stufen zu setzen.

Pflegeleichter Granit für die Außentreppe © evannovostro, stock.adobe.com
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