Was ist beim Einbau von Türrahmen zu beachten?
Türen begleiten uns tagtäglich. Beim Betreten des Einkaufsmarkts passieren wir eine Schiebe- oder Drehtür. Unser Fahrzeug ist durch abschließbare Türen vor dem Eindringen Unberechtigter geschützt. Die Wohnungseingangstür verschafft uns Zutritt zu unserem Zuhause und hält Unbefugte davon ab, in unser Heim einzudringen.
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Innerhalb unserer vier Wände sind auch eine ganze Reihe von Türen verbaut. So befinden sich zwischen Küche und Wohnzimmer, zwischen Flur und Badezimmer, zwischen Schlaf- und Wohnzimmer die beweglichen Durchgangselemente, durch die wir tagtäglich hindurchgehen. Und dennoch schenken wir den Einrichtungsgegenständen nur wenig Beachtung. Erst wenn es um die (Um-)Gestaltung unserer vier Wände geht, müssen wir uns genauer mit dem Aufbau unserer Türen befassen.
Die Funktionen der Türzarge
Eine Türzarge ist das Gegenstück zum Türblatt, das wir als den beweglichen Teil der Tür tagtäglich mehrfach in unseren Händen halten. Die Türzarge, die umgangssprachlich als Türrahmen bezeichnet wird, dient als Abschluss des Mauerwerks und gibt der Tür festen Halt. Zu diesem Zweck nimmt sie das Türblatt an den Türbändern auf und sorgt mit dem integrierten Schließblech für die Aufnahme der Schlossfalle.
Da die Türzarge das Gewicht des Türblatts halten muss, ist der stabile Aufbau einer Zarge von großer Bedeutung. Türzarge und Türblatt müssen genau aufeinander abgestimmt sein, damit die Elemente bestens ineinandergreifen und ein reibungsloses Öffnen und Schließen möglich ist. Nur wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, kann eine Tür vor Einbruch schützen.
Funktionen von Türzargen:
- Verbindung zwischen Wand und Türblatt
- Befestigung für Türbänder
- Abdeckung der Maueröffnung
- Einbruchsicherheit
Damit eine Türzarge ihre Funktionen erfüllen kann, ist ein optimaler Einbau von großer Bedeutung.
Schritt 1: Zargengröße bestimmen
Vor dem Einbau der Zarge in die Wandöffnung muss das passende Modell bestimmt werden. In erster Linie spielt dabei die Größe eine entscheidende Rolle. Um die passende Größe auszuwählen, benötigen Sie das Rohbaumaß. Dieses bestimmt die Breite und Höhe der Türzarge. Da die meisten Zargen außerdem das Mauerwerk umfassen, müssen Sie die Stärke der Wand bestimmen.
Hinweis: Bei der Bestimmung der Wandstärke sollten Sie darauf achten, alle aufgetragenen Elemente zu integrieren. Es zählt hier also nicht nur die Stärke des Rohbaus, sondern auch die der Wandbeläge – egal es sich um Fliesen, Putz oder Tapete handelt.
Bezüglich der richtigen Größe ist die Normierung nach DIN 18101 besonders hilfreich. Wenn Ihr Haus in den letzten Jahrzehnten errichtet worden ist, können Sie davon ausgehen, dass die eingebauten Türzargen der DIN-Norm entsprechen und Sie problemlos ein passendes Modell im Handel finden. Bei einem Neubau oder beim Einziehen einer Trockenbauwand sollten Sie auf die entsprechende Normierung achten, um ein passendes Zargenmodell zu finden.
Vor einem wirklichen Problem stehen Sie womöglich, wenn Sie die Türen in Ihrem Altbau austauschen möchten. In früheren Zeiten wurden die Maueröffnungen ganz individuell gestaltet. Zarge und Größe wurden dann als Unikat auf diese Größe angepasst.
Maueröffnungen, die nicht der DIN-Norm entsprechen, müssen Sie auf die Standardgrößen von Zargen und Türen anpassen. Eine Verkleinerung ist dabei einfach umsetzbar, da Sie auf die Statik des Gebäudes keinerlei Einfluss nehmen. Wenn Sie die Maueröffnung allerdings vergrößern sollten, raten wir Ihnen einen Statiker zurate zu ziehen, da sich ein solcher Eingriff auf die Stabilität der Wände auswirken kann.
Schritt 2: Öffnungsrichtung der Tür bestimmen
Die Türzarge bestimmt die Öffnungsrichtung der Tür. Diese ist für die spätere Nutzung entscheidend und sollte daher genau durchdacht sein. Erkennbar wird die Öffnungsrichtung auf der Wandseite, an der die Türbänder an der Zarge angebracht sind. Befinden sich die Türbänder auf der linken Seite, wird sich die Tür nach links öffnen. Bei Bändern auf der rechten Seite ist es genau umgekehrt.
Meist ist es sinnvoll die Tür in Richtung einer nahegelegenen Wand öffnen zu lassen. Dementsprechend sollten auch die Bänder zu einer nahegelegenen Wand zeigen. Ansonsten wird das Türblatt in Zukunft in den Raum hineinragen, wenn sich die Tür im geöffneten Zustand befindet. Wenn Sie die Türzarge in einem Altbau austauschen, bietet es sich meistens an die Öffnungsrichtung beizubehalten.
Schritt 3: Zarge zusammenbauen
Vor dem Einbau in die Wandöffnung müssen die meisten Zargen zunächst zusammengebaut werden. Zunächst einmal ist es daher sinnvoll, den Aufbau einer Zarge zu kennen.
Der Aufbau einer Türzarge
Eine Türzarge erfüllt eine Reihe von Aufgaben, weshalb sie aus unterschiedlichen Elementen besteht. Es gibt Zargen, die aus einem Stück gefertigt sind und jene, die erst vor Ort zusammengebaut werden. Die zweite Art eignet sich vor allem für enge Räume und Sanierungsmaßnahmen.
Zierbekleidung
Die Zierbekleidung dient zur Abdeckung der Wandöffnung. Da sie auf der Seite der Wandöffnung angebracht wird, an der die Tür nicht einhängt, erfüllt sie in erster Linie einen ästhetischen Nutzen, was auch ihren Namen erklärt. Die Kanten der Zierbekleidung können eckig oder abgerundet geformt sein. Neben schlichten Oberflächen sind die Bekleidungen auch in profilierten Designs erhältlich. Obwohl dieser Teil der Zarge den Zierbereich der Wandöffnung bildet, kommt der Bekleidung auch funktionaler Nutzen zu. Denn sie schützt die Wandecken vor Abnutzung. Es gibt auch Zargen ohne Zierbekleidung.
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Futterbrett
Das Futterbrett, das auch nur Bestandteil bestimmter Zargenarten ist, verkleidet die Wandlaibung. Dank eines Verstellbereichs kann die Zarge auf die Wandstärke angepasst werden. Dazu wird eine Feder-Nut-Konstruktion auf die Wandstärke abgestimmt.
Falzbekleidung
Als Gegenstück zur Zierbekleidung dient die Falzbekleidung. An ihr sind die Bandaufnahmen, in der die Bandteile des Türblatts eingesteckt werden, angebracht, weshalb hier auch die Tür im geschlossenen Zustand aufliegt. Dieser Bestandteil ist Teil jeder Türzarge. Die Türbänder sind meist zweiteilig, können aber auch dreiteilig gestaltet sein. Da sie wie Scharniere aussehen, werden sie umgangssprachlich auch so bezeichnet. An diesem Element ist auch das Schließblech angebracht, in das die Schlossfalle einschnappt und das somit ein Abschließen der Tür ermöglicht.
Zargenaufbau nach Anleitung
Die Hersteller liefern zum Material Anleitungen für den Zargenaufbau mit. Je nach Hersteller werden die einzelnen Elemente mit Dübeln, Schrauben oder Leim verbunden. Wir raten Ihnen für den Aufbau die einzelnen Teile auf einer ausreichend großen Fläche auszulegen. Die Zargenteile sollten sicher aufgestellt werden und beim Aufbau nicht nach außen kippen. Da die Verbindungen oft nicht sehr belastbar sind, kann es sonst zu unerwünschten Schäden kommen.
Hinweis: Falzbekleidung und Futterbrett werden meist vor dem Einbau miteinander verbunden. Die Zierbekleidung wird hingegen erst nach dem Einbau der Zarge angebracht.
Schritt 4: Zargeneinbau in die Wandöffnung
Nun kann die Zarge in die Wandöffnung eingebaut werden. Sie stellen die Zarge dazu in der Wandöffnung auf und fixieren sie in der Höhe der Bänder und des Schlosses mit Keilen. Bedenken Sie die Bodenhöhe! Wenn bis jetzt nur der Rohboden vorhanden ist und noch ein Belag eingebaut werden soll, ist es wichtig die Zarge mit Keilen oder Holzplättchen zu erhöhen.
Hinweis: Wir empfehlen Ihnen, den Bodenbelag zu verlegen, bevor Sie die Zarge einbauen. Das erleichtert zum einen den Einbau und zum anderen erzielen Sie ein saubereres Ergebnis.
Genaue Ausrichtung der Zarge
Der wohl wichtigste und auch schwierigste Schritt ist die genaue Ausrichtung des Türrahmens. Sie müssen sicherstellen, dass die Zarge in alle Richtungen optimal eingesetzt ist. Die Zarge:
- darf sich nicht nach links oder rechts neigen
- muss parallel zum Boden ausgerichtet sein
- muss an jeder Stelle den gleichen Abstand zur Mauerlaibung aufweisen
- darf sich nicht ins Zimmer neigen
Zu diesem Zweck müssen Sie mit der Wasserwaage die vertikale und senkrechte Lage prüfen und sicherstellen, dass sich die Zarge nicht nach vorn oder hinten neigt. Schenken Sie diesem Schritt besondere Aufmerksamkeit und nehmen Sie sich Zeit für die Ausrichtung. Nur so können Sie sicherstellen, dass am Ende die Tür optimal öffnet und schließt.
Genaue Auskeilung der Zarge
Die ganz exakte Ausrichtung prüfen Sie nun mithilfe spezieller Türspreizen. Diese können Sie im Werkzeugverleih oder beim Schreiner ausleihen. Die Türspreizen setzen Sie genau auf Höhe der Bänder und des Schlosses ein. Nun können Sie die Zarge genau in Höhe der Spreizen auskeilen und diese bei Bedarf noch etwas fester einklopfen. Wenn Sie sich des genauen und festen Sitzes sicher sind, können Sie das Türblatt vorsichtig einhängen und testen, ob dieses optimal öffnet und schließt.
Schritt 5: Ausschäumen der Hohlräume
Nach dem optimalen Ausrichten und Auskeilen der Türzarge können Sie das Türblatt wieder aushängen und als letzten Schritt die Hohlräume mit Montageschaum ausfüllen. Sie sollten dazu den Zwischenraum zwischen Zarge und Wand nur zur Hälfte abdichten, da sich der Schaum noch ausdehnt und die Lücke schließlich vollständig ausfüllt.
Hinweis: Wir raten Ihnen dazu, spreizdruckfreien Schaum zu verwenden, da dieser beim Ausdehnen keinen schädigenden Druck auf die Zarge ausübt.
Nach dem Ausschäumen dauert es etwa ein bis zwei Stunden, bis sich der Schaum vollständig ausgedehnt hat. Dann können Sie Überreste einfach mit dem Cuttermesser entfernen. Wenn die Zarge nun perfekt in der Wandöffnung sitzt, können Sie die Zierbekleidung auf der anderen Seite anbringen.
Türzargenarten
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