PV-Anlage oder Rasen für das Garagendach

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Was macht wirklich Sinn?

Die meisten Garagendächer sind von der Straße her nicht einsehbar. Vom eigenen Fenster aus kann das Betongrau oder Dachpappenschwarz des Garagendachs etwas öde sein. Wenn Sie Ihr Garagendach verschönern oder sinnvoll nutzen wollen, haben Sie gleich mehrere Möglichkeiten. Eine Solaranlage auf dem Garagendach ist vielleicht nicht der schönste Anblick. Bei dem Gedanken, dass die eigene Stromerzeugung oder Warmwasserbereitung Energiekosten einspart und positive Effekte auf die Umwelt hat, ist er dennoch erfreulich. Aber auch eine Dachterrasse, ein kleiner Gemüsegarten oder eine umweltfreundliche Dachbegrünung sind Möglichkeiten, das Garagendach sinnvoll zu nutzen.

Mit der PV-Anlage auf dem Garagendach können Sie den Strom für Ihr E-Auto selbst erzeugen © Hermann, stock.adobe.com
Mit der PV-Anlage auf dem Garagendach können Sie den Strom für Ihr E-Auto selbst erzeugen © Hermann, stock.adobe.com

Das Dach zur Stromerzeugung oder für warmes Wasser nutzen

Je nach Größe und Standort der Garage kann eine Photovoltaikanlage einen erheblichen Teil des Strombedarfs einer Kleinfamilie abdecken. Dabei spielt die Dachform gar keine so große Rolle. Wichtiger sind die Ausrichtung des Daches, die Nähe zur restlichen Technik und zum Solarspeicher. Eine Photovoltaikanlage lässt sich auch problemlos auf einem Carport installieren. Mit einer Solar-Thermie-Anlage erwärmen Sie das Brauchwasser für Ihr Haus und das Wasser für die Heizung.

Theoretisch können Sie auch beide Arten kombinieren. Doch auf den meisten Garagen ist nur Platz für eine Variante.

Welche Voraussetzungen sind für die Installation einer Solaranlage zu erfüllen?

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass Sie für die Errichtung einer Photovoltaik- oder Solar-Thermie-Anlage auf Ihrem Garagendach keine Genehmigung benötigen. Allerdings müssen Sie sich an die Landesbauordnung halten. Welche Vorschriften bei Ihnen genau gelten, erfahren Sie bei Ihrer zuständigen Kommunalverwaltung.

Voraussetzungen für die Solaranlage auf dem Garagendach
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Was ist bei der Installation zu beachten?

Das Dach, auf dem Sie Ihre Solaranlage errichten wollen, sollte nicht weiter als 50 Meter von der Systemtechnik entfernt sein, also von Wechselrichter und Stromspeicher.

Grundsätzlich können Sie jedes Dach für eine Solaranlage nutzen. Allerdings gibt es schon ein paar Einflussfaktoren, die unter Umständen die Kosten erhöhen oder die Effizienz der Anlage beeinträchtigen.

  • Die Form des Daches

Die Dachform entscheidet darüber, wie Sie die Solarmodule befestigen müssen. Auf einem Schrägdach erfolgt die Montage parallel zur Dachfläche. Auf einem Flachdach brauchen Sie Metallträger für die sogenannte Flachdachaufständerung. Damit montieren Sie die Solarmodule im optimalen Neigungswinkel.

Tipp: Es ist notwendig, dass die Halterungen auf dem Flachdach stabil montiert sind. Die Kollektoren auf dem Flachdach bieten dem Wind eine größere Angriffsfläche.

  • Nutzbare Dachfläche

Solaranlagen können Sie auch auf einer sehr kleinen Dachfläche installieren. Allerdings stellt sich dann die Frage nach der Verhältnismäßigkeit von Investition und Ertrag. Planen Sie Ihre Solaranlage ab 18 Quadratmeter Dachfläche, da Sie zwischen den Kollektoren noch Mindestabstände einhalten müssen. Je kleiner die Dachfläche ist, desto leistungsstärker sollten die Solarmodule sein.

  • Die Ausrichtung des Daches

Eine Ausrichtung von Süd-Ost bis Süd-West ist besonders gut für die Installation einer Photovoltaikanlage geeignet. Zeigt das Dach mehr nach Osten oder Westen, können Sie mit etwa 90 Prozent der Maximalleistung rechnen. Dabei spielt die Dachneigung ebenfalls eine wichtige Rolle. Je steiler Ihr Dach ist, umso größer fallen die Leistungsverluste durch die abweichende Himmelsrichtung aus.

  • Die Neigung des Daches

Liegt die Dachneigung bei etwa 30 Grad, ist das optimal. Dann arbeiten die Solarzellen am besten, weil die Sonne im rechten Winkel auftrifft. Mit einem ein- oder zweiachsigen Nachführsystem können Sie die Module immer optimal zur Sonne ausrichten, wenn sich deren Laufbahn im Jahresverlauf verändert. Damit lässt sich die Wirtschaftlichkeit Ihrer Solaranlage um 20 bis 30 Prozent steigern. Ob sich solch ein System lohnt, hängt von den Investitionskosten ab. Fragen Sie dazu am besten einen Fachmann.

PV geht auch mit Unterbrechungen © Animaflora PicsStock, stock.adobe.com
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Was kostet eine Solaranlage?

Die Anschaffungskosten hängen stark von der gewünschten Leistung ab.

Für eine Photovoltaikanlage sollten Sie mit Kosten von etwa 1400 EUR pro kWp (Kilowatt-Peak) rechnen, das entspricht etwa vier bis fünf Photovoltaikmodulen oder einer Dachfläche von etwa 10 Quadratmetern. Die meisten Anlagen auf Garagendächern haben eine Leistung zwischen 1 und 10 kWp.

Für eine komplette Solar-Thermie-Anlage für ein Einfamilienhaus kalkulieren Sie zwischen 3000 und 6000 EUR. Das hängt vom Hersteller und der Art der Anlage ab.

Die Solaranlage sollten Sie auch regelmäßig warten lassen. Die Kosten dafür betragen etwa 1 bis 1,5 Prozent der Anschaffungskosten. Bei einer Solar-Thermie-Anlage kommt noch ein Stromverbrauch von 15 bis 20 EUR pro Jahr dazu.

Tipp: Staatliche Fördermittel helfen Ihnen, die Kosten zu stemmen. Es gibt Förderprogramme der staatlichen KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) in Form von Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten.

Das Garagendach begrünen

Ein begrüntes Garagendach hat gleich mehrere Vorteile:

  • schont die Abdichtung des Garagendachs auf natürliche Weise
  • reguliert die Temperatur im darunterliegenden Raum
  • intensive Begrünung kann zu einer kleinen grünen Oase werden, inklusive Bäume
  • extensive Begrünung braucht nur wenig Pflege
Das Garagendach begrünen
Das Garagendach begrünen

Bei der extensiven Dachbegrünung pflanzen Sie robuste Sedumpflanzen auf Ihrem Dach, die meist nicht höher als 20 cm werden. Besonders beliebt sind dabei Pflanzen wie Hauswurz oder Mauerpfeffer. Sie eignen sich optimal für Standorte, die sehr der Sonne und dem Wind ausgesetzt sind. Ein Sedumteppich auf dem Garagendach braucht nur wenig Pflege.

Bei der intensiven Dachbegrünung errichten Sie einen begehbaren Garten und pflanzen auch Bäume und Sträucher.

Die extensive Dachbegrünung funktioniert nicht nur auf einem Flachdach, sondern auch auf leicht geneigten Dachflächen © Stefan Körber, stock.adobe.com
Die extensive Dachbegrünung funktioniert nicht nur auf einem Flachdach, sondern auch auf leicht geneigten Dachflächen © Stefan Körber, stock.adobe.com

Welche Voraussetzungen muss eine Garage für die Dachbegrünung erfüllen?

Nicht bei jeder Garage ist es möglich, das Dach zu begrünen und als Garten zu nutzen. Das Gebäude muss hinsichtlich seiner Statik bestimmte Voraussetzungen dafür erfüllen. Das Dach muss solide gebaut und begehbar sein. Außerdem muss es zusätzliches Gewicht tragen können. Nur dann kommt eine Nutzung als Dachgarten überhaupt infrage.

Von einigen Herstellern gibt es mittlerweile Angebote mit einer soliden Garagendecke, die sich flexibel nutzen lässt und eine hohe Tragkraft hat. Dann ist sogar der Bau eines Gartenhauses oder das Aufstellen eines Whirlpools auf dem Garagendach möglich.

Darüber hinaus ist auch ein spezieller Aufbau des Daches notwendig, damit Sie Bäume und Sträucher pflanzen können, ohne dass die Bausubstanz langfristig darunter leidet. Vor allem die Abdichtung des Garagendachs ist dabei wichtig.

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Urban Farming auf dem Garagendach

Mit Urban Farming schaffen Sie sich auf Ihrem Garagendach eine Anbaufläche für Obst und Gemüse, Blumen und Kräuter. Urban Farming – nicht nur auf dem Garagendach, sondern grundsätzlich in der Stadt – ist zu einem richtigen Trend geworden. Sie sparen sich damit Transportwege und Sie sparen Emissionen ein. Außerdem verbessert der Dachgarten das Mikroklima.

Mit Urban Farming haben Sie erntefrisches Gemüse direkt auf dem Dach © AYAimages, stock.adobe.com
Mit Urban Farming haben Sie erntefrisches Gemüse direkt auf dem Dach © AYAimages, stock.adobe.com

Das Garagendach zur Dachterrasse ausbauen

Das Flachdach der Garage bietet sich auch als Dachterrasse an. Auch hierfür brauchen Sie natürlich eine entsprechende behördliche Genehmigung, weil es sich um eine Nutzungsänderung handelt.

Damit die Dachterrasse schön gemütlich wird, braucht sie zunächst einen Bodenbelag. Dafür eignen sich Fliesen, Holz oder auch Steinzeug. Was sie verwenden können, hängt davon ab, wie belastbar Ihr Garagendach ist. Achten Sie darauf, dass das Material für den Außenbereich geeignet und entsprechend witterungsbeständig und pflegeleicht ist und sich zudem leicht verlegen lässt. Für Holzdielen oder Holzfliesen sind keine baulichen Veränderungen notwendig, es lässt sich einfach verlegen, hat kein zu hohes Gewicht und schafft obendrein eine natürliche und gemütliche Atmosphäre.

Aus dem Flachdach der Garage kann ohne großen Aufwand eine schöne Dachterrasse werden © Studio Harmony, stock.adobe.com
Aus dem Flachdach der Garage kann ohne großen Aufwand eine schöne Dachterrasse werden © Studio Harmony, stock.adobe.com

Ein Sichtschutz schützt die Dachterrasse vor neugierigen Blicken. Dafür eignen sich bunte Kunststoffbalkonverkleidungen genauso wie Naturmaterialien, beispielsweise Bambus oder Weide.

Tipp: Da sich durch den Sichtschutz eventuell die genehmigte Bauhöhe der Garage verändert, ist es sinnvoll etwas zu wählen, das sich leicht entfernen lässt. Stein ist daher für die Gestaltung der Dachterrasse ungeeignet. Besser sind mobile Paravents, dekorative Pflanzkübel oder Vorhänge.

Mit einem schönen Einrichtungskonzept können Sie Ihre Dachterrasse in verschiedene Bereiche aufgliedern, beispielsweise eine Ecke für die Kinder zum Spielen, eine Ecke zum gemeinsamen Essen und eine Ecke zum Entspannen. Verschiedene Elemente, wie Sonnensegel, Vorhänge oder Dekoobjekte können dabei helfen, die Bereiche zu markieren.

Was ist rechtlich bei der Dachnutzung zu beachten?

Für viele Hausbesitzer steht es außer Frage, dass sie auf dem Dach ihrer Garage, die genau nach Vorschrift und mit Baugenehmigung errichtet wurde, machen können, was ihnen beliebt. Doch die Realität sieht anders aus.

Die Garage stellt baurechtlich eine Gebäude-Sonderform dar. Jede Nutzungsänderung kann Probleme mit der offiziellen Genehmigung bedeuten. In vielen Regionen ist es beispielsweise erlaubt, die Garage nah an der Grundstücksgrenze aufzustellen. Wird aus dem Garagendach allerdings ein Garten, gelten wieder die normalen Abstandsregeln für die Grundstücksgrenze. Es ist sinnvoll, schon frühzeitig während der Planung, Kontakt mit der zuständigen Baubehörde und auch mit den Nachbarn aufzunehmen.

Das Pultdach ist nach einer Seite geneigt, sodass Regenwasser besser abfließen kann © djdarkflower, stock.adobe.com
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