Die Energieberatung ist beim Kauf eines Hauses oder bei einer umfangreichen Sanierung von Ein- und Zweifamilienhäusern Voraussetzung für den Bezug von Fördermitteln. Doch auch wer neu baut, ist gut beraten, einen Experten in Bezug auf Energie bereits in der Planungsphase hinzuzuziehen. Dabei geht es nicht nur um die Einhaltung der Bestimmungen aus dem Gebäudeenergiegesetz für Energieverbrauch und Wärmeschutz bei Neubauten, sondern zusätzlich um eine Optimierung der Hauskonstruktion sowie der Haustechnik. Je besser diese beiden Komponenten aufeinander abgestimmt sind, umso höher ist die Energieeffizienz – jetzt und in der Zukunft.
Energieeffizienz-Experten – Spezialisten in Bezug auf Wärmeschutz und Energie sparen
Die Tätigkeit des Energieberaters ist nicht gesetzlich geschützt, das heißt: Energieberater kann sich jeder nennen und entsprechende Leistungen anbieten. Möchten Sie auf Nummer sicher gehen, dass Ihr Energieberater für den Neubau ein echter Spezialist ist und für diesen Bereich bestens qualifiziert ist, sollten Sie auf eine entsprechende Ausbildung und das nötige Fachwissen beim Dienstleister achten.
Geprüfte Experten auf dem Gebiet des energieeffizienten Bauens finden Sie in der Energieeffizienz-Experten-Liste des BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle). Die dort gelisteten Berater sind von der dena (Deutsche Energie-Agentur) geprüft und zertifiziert. Weitere Anlaufstellen für Energiespar-Experten sind der „Bundesverband Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker e.V.“ oder das „Deutsche Energieberater-Netzwerk“. Für eine Anlaufberatung und zur ersten Orientierung kann auch die Beratungsstelle der Verbraucherzentralen eine gute Wahl sein.
Energieeffizienz im Neubau
Der Planer eines Neubaus muss heute neben den Bauherrnwünschen auch die Energieeffizienz eines Gebäudes im Blick haben. Die entsprechenden Vorgaben liefert das GEG, das für die einzelnen Bauteile, aber auch für das Gesamtgebäude Maximalwerte für U-Wert, Primärenergiebedarf und Transmissionswärmeverluste festlegt. Auch an die Heizungsanlage werden Forderungen gestellt. So schreibt die neueste Fassung des Gebäudeenergiegesetzes vor, dass jede neu eingebaute Heizung möglichst zu 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Der Einbau von Gasheizungen ist ab 1. Januar 2024 nur noch möglich, wenn vorab eine qualifizierte Beratung stattgefunden und ein zertifizierter Energieberater dem Einbau zugestimmt hat.
Der Neubau und seine Anforderungen
Energie sparen ist in allen Bereichen Gebot, dies gilt insbesondere auch für Wohngebäude, die etwa 40 % des jährlichen Gasverbrauchs für sich verbuchen können. Um den Verbrauch an Heizenergie zu senken, hat der Gesetzgeber in den vergangenen Jahren immer strengere Anforderungen festgelegt, die seit 2020 im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgeschrieben sind. Nach der neuerlichen Aktualisierung zum 1. Januar 2023 darf ein Neubau maximal 55 % der Energie eines Referenzgebäudes verbrauchen. Förderfähig sind Neubauten erst dann, wenn sie diesen Maximalwert deutlich unterschreiten, zum Beispiel als Effizienzhaus 40 .
Das Effizienzhaus: Energiestandard und Förderbedingung
Wenn es um die Energieeffizienz von Gebäuden geht, kommt man heute an dem Effizienzhaus als Energiestandard nicht vorbei. An der… weiterlesen
Anforderungen werden nicht nur an den Wärmeschutz gestellt, auch für die Heizungsanlagen gibt es neue Vorgaben hinsichtlich Energieträger und Energieverbrauch. Anlagen, die ganz oder vorwiegend mit regenerativen Energien betrieben werden, wie zum Beispiel Wärmepumpen, wird dabei eindeutig der Vorzug gegeben – Auch was die Förderungen angeht.
Der Energieberater – Ansprechpartner für alle Energiefragen
Wenn es um den Wärmeschutz und die Einhaltung der Anforderungen aus dem GEG geht, ist der Architekt meist gut aufgestellt. Der Energieberater kommt ins Spiel, wenn es um die Optimierung der Heizungsanlage und deren Dimensionierung geht sowie um die Planung eines Gesamtsystems, in dem Haus und Heizung, bzw. Anlagentechnik perfekt zueinanderpassen und alle möglichen Energieeffizienz-Vorteile ausspielen. Damit der Energieberater effektiv unterstützen kann, sollte er nicht erst kurz vor Baubeginn, sondern bereits in der Vor- und Entwurfsplanung ins Boot geholt werden und mit dem Architekten Hand in Hand arbeiten. Dies gilt insbesondere dann, wenn ein Passiv- oder Nullenergiehaus geplant werden soll. Der Berater entwickelt aus den Rahmendaten für Gebäudehülle und -technik ein energetisches Konzept und erläutert die möglichen Förderungen für das Bauprojekt.
Energieberater denken langfristig und haben auch zukünftige Vorteile der Investitionen in das Energiekonzept und die Auswirkungen auf den Wiederverkaufswert mit im Blick. Wenn das energetische Konzept fertig ist, geht es an die Detailplanung.
TIPP
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Der Energieberater in der Baubetreuung
Nicht nur als Planer für Energieeffizienz, auch als Baubegleiter während der Ausführungsphase steht der Energieberater dem Bauherrn beim Neubau zur Seite. Er überprüft alle energetisch relevanten Gewerke und deren Leistungen auf Richtigkeit, Übereinstimmung mit der Planung und Mängelfreiheit. Darüber hinaus übernimmt der Energieberater auch während der Ausführungsphase eine Beraterfunktion bei allen Fragen des Bauherrn wie auch der ausführenden Unternehmen. Nach Fertigstellung des Projektes gibt der Energieexperte alle notwendigen Erklärungen ab und liefert damit die erforderlichen Nachweise für den Fördermittelgeber zur Bestätigung der Einhaltung der energetischen Vorgaben.
Ablauf einer Energieberatung
Der Energieberater hilft dabei, optimale Maßnahmen für eine Verbesserung des Wärmeschutzes zu finden und die Energieeffizienz und damit die Heizkosten… weiterlesen