Einblasdämmung besteht aus losem Dämmmaterial, das per Luftdruck in die Hohlräume von Wandaufbauten, Dachstühlen und Keller- sowie Geschossdecken eingeblasen wird. Dafür wird eine spezielle Einblasmaschine benötigt. Hierin liegt auch ein großer Vorteil der Einblasdämmung: schwer zugängliche Stellen oder ältere Häuser lassen sich damit gut dämmen.
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Diese Art des Dämmens ist in bestimmten Situationen besonders einfach, schnell und kostengünstig. Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel die Vor- und Nachteile dieser Dämm-Methode auf und wo sie eingesetzt werden kann. Erfahren Sie, ob das bewährte Dämmverfahren auch für Ihr Projekt geeignet ist.
Anwendungsgebiete von Einblasdämmung
Für die Einblasdämmung wird ein Holzraum benötigt. Besonders bei der energetischen Sanierung ist die Einblasdämmung eine bewährte und einfach umzusetzende Möglichkeit. Ohne große bauliche Arbeiten kann sie schnell und kostengünstig umgesetzt werden. Geeignet sind Außen- und Innenwände ebenso wie Dachboden- oder Dachdämmung sowie Keller- und Geschossdecken. Damit deckt die Einblasdämmung fast alle Bereiche im Haus ab.
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Als Wanddämmung eignet sich das Verfahren besonders für zweischaliges Mauerwerk wie beispielsweise einer Klinkerfassade oder einer entsprechenden Holzkonstruktion. Die Voraussetzung für ihre Verwendung ist ein Mindest-Hohlraum von fünf Zentimetern, teilweise genügt auch bereits ein Hohlraum von 3,5 Zentimetern. In der Regel besteht ein Abstand von ein bis zehn Zentimetern zwischen den Wandschalen. Je breiter der Hohlraum ist, desto mehr Dämmmaterial kann eingeblasen werden und desto besser ist die Dämmwirkung.
Für eine Einblasdämmung ist es ratsam, einen Fachmann zu beauftragen. Dieser wird vor der Dämmung den Hohlraum mithilfe eines Endoskops begutachten und schauen, ob dieser frei ist. Steine oder Schuttreste können eine lückenlose Dämmung verhindern und Wärmebrücken bilden. Der Spezialist gewährleistet ein gleichmäßiges Verteilen des Dämmstoffs im gesamten Hohlraum. Des Weiteren muss nach Öffnungen oder undichte Stellen wie bei Rollläden oder Ähnlichem geschaut werden, damit kein Dämmmaterial austreten kann.
Bei älteren Häusern eignet sich die Einblasdämmung für die nachträgliche Dämmung des Dachs. Diese entsprechen meist nicht den aktuellen Anforderungen und können mit einer Einblasdämmung leicht auf den erforderlichen Standard gebracht werden. Der Hohlraum muss bei der Sanierung von Dachschrägen nachträglich mittels einer Holzverschalung, Holzfaserplatten oder mithilfe von Dämmsäcken geschaffen werden.
Beim Dämmsackverfahren werden Folienschläuche zwischen den Dachsparren befestigt und mit Dämmmaterial befüllt.
Auch Geschossdecken können mit einer Einblasdämmung mehr Wärmeschutz erhalten. Bei Geschossdecken, die nicht begehbar sind, braucht es nicht einmal einen Hohlraum. Die lose Dämmung wird einfach auf den Boden aufgeblasen. Begehbare Geschossdecken benötigen für die Einblasdämmung einen Hohlraum. Ist dieser bereits vorhanden, kann hier die Dämmung eingebracht werden. Ansonsten muss der Hohlraum beispielsweise mittels Hartfaserplatten geschaffen werden.
Tipp: Die Einblasdämmung kann gleichzeitig den Schallschutz verbessern.
Geeignete Dämmstoffe
Für die Einblasdämmung kommen verschiedene organische, anorganische und synthetische Dämmstoffe infrage. Allen gemein ist, dass sie lose in Form von Flocken, Granulat oder Kügelchen verarbeitet werden. Wie bei anderen Dämmvarianten eignen sich die jeweiligen Einblasdämmmaterialien je nach Eigenschaften für bestimmte Situationen. Die Einblasdämmung für alle Begebenheiten gibt es nicht.
Dämmeigenschaften:
- Wärmeleitung
- Wasserdampfdiffusion
- Feuchtigkeitsaufnahme
- Schallschutz
- Brandschutz
- Druckfestigkeit
- Resistenz gegen Schädlinge und Schimmel
Wie nachhaltig die einzelnen Einblasdämmstoffe sind, hängt auch vom Primärenergiebedarf für ihre Gewinnung und Herstellung ab.
Organische Dämmstoffe für die Einblasdämmung mit natürlicher Herkunft sind zum Beispiel
- Zellulose
- Holzwolle oder -späne
- Flachs
- Hanf
- Schafwolle
- Korkschrot
Zu den anorganischen Dämmstoffen für die Einblasdämmung gehören
- Steinwolle
- Glaswolle
- Perlite
- Blähglas
Als synthetischer Dämmstoff für die Einblasdämmung zählt beispielsweise künstlich hergestelltes
- Polystyrol (EPS), auch Styropor
Vorteile und Nachteile loser Dämmstoffe
Lose Einblasdämmstoffe können in jeden Hohlraum, unabhängig von seiner Form und Zugänglichkeit, befüllen. So lassen sich auch schwer zugängliche oder einsichtige Hohlräume gleichmäßig und setzungssicher füllen. Das ist ihr großer Vorteil: Sie bringen ohne großen Aufwand oder aufwendigem Zuschnitt mehr Dämmung an jede Stelle.
Die Verarbeitung sollte in die Hände erfahrener Fachleute gelegt werden. Entsprechend qualifizierte und zertifizierte Fachbetriebe garantieren eine gute und langlebige Dämmung ohne Wärmebrücken. Dies kann als Nachteil gesehen werden, wenn andere Dämmstoffe in Eigenregie verwendet werden könnten.
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Ansonsten gibt es lediglich die Nachteile der einzelnen Dämmstoffe allgemein. Diese gelten dann auch für Dämmstoffplatten- oder -matten desselben Dämmstoffs und sind nicht spezifisch für die Einblasdämmung.
Die unterschiedlichen Formen der Einblasdämmung wie Flocken, Granulat oder Kügelchen haben zudem ihre Vor- und Nachteile bei der Verarbeitung. Flocken passen sich besonders gut jedem Hohlraum an. Allerdings verlieren die Flocken aufgrund ihrer hoch verdichteten Verpackung für den Transport ihre Rieselfähigkeit fast vollständig. Sie müssen vor dem Verblasen aufgelockert oder gegebenenfalls zerkleinert werden. Die verminderte Rieselfähigkeit wirkt sich auf das Setzungsverhalten im Hohlraum aus und kann die Wärmedämmwirkung vermindern.
Als Granulate werden Polystyrol sowie Stein- oder Glaswolle eingesetzt. Polystyrol ist leicht, besitzt eine gute Wärmedämmung und ist schwer entflammbar. Allerdings ist das Kunststoff-Granulat schwach in der Schallschutz-Wirkung und mechanisch wenig belastbar. Zudem kommen die chemischen Zusätze des synthetischen Dämmstoffs. Granulate aus Mineralwolle wie Stein- oder Glaswolle sind aufgrund ihrer natürlichen Eigenschaften schwer entzündbar und haben eine hohe Resistenz gegenüber Schimmel, Schädlingen und Fäulnis. Dafür sind keine weiteren Zusätze zum Dämmstoff notwendig.
Steinwolle punktet zudem mit gutem Schallschutz und einem attraktiven Preis. Allerdings sind Steinwolle-Granulate empfindlich gegen Feuchtigkeit. Ist diese zu hoch, verlieren sie ihre Wärmedämmwirkung.
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