Dämmstoffe im Vergleich

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Es gibt spezielle Dämmstoffe für alle Bereiche und Situationen rund ums Haus. Je nach Anwendungsgebiet und Eigenschaften des Dämmmaterials bieten sich entsprechende Dämmstoffe und Dämm-Varianten an. Die Wahl des geeigneten Dämmstoffs für die jeweilige Bausituation spart Energie und schafft ein angenehmes Wohnklima.

Das Angebot an Dämmstoffen ist vielfältig © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Das Angebot an Dämmstoffen ist vielfältig © Ingo Bartussek, stock.adobe.com

Hinzu kommen Aspekte wie die Nachhaltigkeit der Dämmmaterialien, von der Herstellung bis zum Recycling, und die gesundheitlichen Auswirkungen der Produkte. 

Zusatzeigenschaften von Dämmstoffen nicht außer Acht lassen!
Zusatzeigenschaften von Dämmstoffen nicht außer Acht lassen!

Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Dämmstoffe im Vergleich hinsichtlich ihrer Verwendung und ihrer Eigenschaften. Wählen Sie den passenden Dämmstoff für Ihr Vorhaben aus.

Eigenschaften der Dämmstoffe

Dämmstoffe sollen die Wärme im Gebäude halten und oftmals zudem zur Schallisolierung dienen. Wie gut sie dazu in der Lage sind, hängt von der in Poren eingeschlossenen Luftmenge, der Rohdichte, der Feuchte und der Eigenschaften des ursprünglichen Dämmmaterials ab.

Die Dämmstoffe haben unterschiedliche Stärken und Schwächen. Aus diesem Grund werden teilweise Materialien kombiniert. Entscheidend für die Dämmwirkung sind folgende Eigenschaften:

  • Wärmeleitfähigkeit

Die Wärmeleitfähigkeit ist eine physikalische Eigenschaft von Materialien, die angibt, wie gut ein Material Wärme leiten kann. Sie beschreibt die Fähigkeit des Materials, Wärmeenergie von einem Punkt zum anderen zu übertragen. Dämmstoffe haben eine Wärmeleitfähigkeit, die kleiner als 0,1 Watt pro Meter mal Kelvin (W/mK) ist. Das gibt an, mit welcher Geschwindigkeit wie viel Wärmeenergie (W) durch einen Meter Material (m) übertragen wird, wenn sich die Oberflächentemperaturen der jeweiligen Seiten um ein Kelvin unterscheiden.

Der Wärmedurchgangskoeffizient oder auch U-Wert, bestimmt maßgeblich, wie viel Energie durch die Hülle eines Gebäudes entweicht © thingamajiggs, stock.adobe.com
Der Wärmedurchgangskoeffizient oder auch U-Wert, bestimmt maßgeblich, wie viel Energie durch die Hülle eines Gebäudes entweicht © thingamajiggs, stock.adobe.com
  • Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert)

Der U-Wert gibt an, wie viel Wärme durch ein komplettes Bauteil fließt, wenn es innen und außen von unterschiedlichen Temperaturen umgeben ist. Er gibt an, wie viel Wärmeenergie in einer bestimmten Zeit durch einen Quadratmeter des Bauteils fließt, wenn der Temperaturunterschied ein Kelvin (entspricht ein Grad) beträgt. Je kleiner der U-Wert, desto besser ist die Dämmwirkung des Dämmstoffs.

U-Wert beeinflusst die Stärke der notwendigen Dämmung
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Dicke der Dämmstoffschicht

Je geringer die Wärmeleitfähigkeit ist, desto dünner kann die Dämmschicht ausfallen. Steht nur eine geringe Bauhöhe für die Dämmung zur Verfügung, ist die Wärmeleitfähigkeit bei der Auswahl des Dämmstoffs entscheidend. Für die gleich Dämmwirkung benötigen die Dämmstoffe unterschiedlich dicke Dämmstoffschichten. Besonders gute Dämmwerte bei sehr dünnen Schichten erreichen Vakuumdämmplatten.

Die Dicke der Dämmschicht hängt von der Wärmeleitfähigkeit des Materials ab © mhp, stock.adobe.com
Die Dicke der Dämmschicht hängt von der Wärmeleitfähigkeit des Materials ab © mhp, stock.adobe.com
Herstellung und Anwendung von Vakuum-Dämmstoffen
Herstellung und Anwendung von Vakuum-Dämmstoffen

Drei Dämmstoff-Arten

Auf dem Markt werden aufgrund ihrer verwendeten Rohstoffe drei Dämmstoff-Arten unterschieden:

Mineralische Dämmstoffe bestehen in der Regel aus natürlichen Rohstoffen wie Sand, Kalk und Stein. Sie können jedoch auch aus Kunststoff bestehen. Mineralwolle hat eine hohe Dichte und ist damit ein guter Wärmeleiter. Durch den Herstellungsprozess entstehen Vliese, die in sich viel Luft in Poren enthält. Diese sorgt für die gute Dämmwirkung. Je nach Ausgangsmaterial gibt es Steinwolle, Glaswolle, Schaumglasschotter, Perlite, SLS 20 und Kalziumsilikatplatten.

Mineralische Dämmstoffe
Mineralische Dämmstoffe

Ökologische Dämmstoffe sind aus nachwachsenden Rohstoffen. Aufgrund des wachsenden Umweltbewusstseins kommen sie immer häufiger zum Einsatz. Dies fördert die Angebotsvielfalt und die Attraktivität der Preise. Neben den hohen Anforderungen an den Wärmeschutz erfüllen ökologische Dämmstoffe zudem noch nachhaltige Aspekte. Die natürlichen Materialien sind von der Rohstoffgewinnung über den Herstellungsprozess und die Verarbeitung bis hin zum verbauten Zustand sowie dem Recycling umweltschonend. Zu den ökologischen Dämmstoffen gehören Holz, Zellulose, Flachs, Hanf, Kork, Kokos und Stroh.

Die Eigenschaften nachwachsender Dämmstoffe im Überblick
Die Eigenschaften nachwachsender Dämmstoffe im Überblick

Synthetische Dämmstoffe sind aus Kunststoffen wie Polystyrol und Polyurethan. Der Ausgangsstoff für ihre Herstellung ist Erdöl. Die Kunststoffe werden zu Hartschaumplatten verarbeitet, die leicht und gut zu verarbeiten sind. Polystyrol wird auch EPS oder Styropor genannt. Polyurethan ist unter der Bezeichnung Styrodur bekannt.

Synthetische Dämmstoffe
Synthetische Dämmstoffe

Anwendungsgebiete

Die Fassadendämmung ist immer eine Außendämmung. Die Dämmung sorgt dafür, dass die Wärme im Haus bleibt. Von Kerndämmung spricht man in einer zweischaligen Wand. Sie kann auch aus einer Einblasdämmung bestehen. Bei einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) wird die Dämmung auf der Außenwand angebracht und verputzt. Dieses Verfahren ist besonders bei Sanierungen beliebt.  Bei der hinterlüfteten Vorhangfassade wird an der Außenwand eine Verkleidung mit Dämmstoff befestigt. Dadurch ist die Auswahl der Fassadengestaltung bei dieser Variante am größten.

Ist ein Hohlraum vorhanden, ist die Einblasdämmung bei der Sanierung eine schnelle und kostengünstige Dämm-Variante © gen1607, stock.adobe.com
Einblasdämmung

Einblasdämmung besteht aus losem Dämmmaterial, das per Luftdruck in die Hohlräume von Wandaufbauten, Dachstühlen und Keller- sowie Geschossdecken eingeblasen wird.… weiterlesen

Aufbau eines Wärmedämmverbundsystems
Aufbau eines Wärmedämmverbundsystems

Eine Alternative ist die Innendämmung der Außenwände. Auch mit dieser Dämm-Variante kann Energie beziehungsweise Heizkosten eingespart werden. Allerdings liegt das Einsparpotenzial etwa bei der Hälfte einer Außendämmung. Die Innendämmung sollte von einem Fachmann ausgeführt werden. Wird diese fehlerhaft ausgeführt, kann es zu Feuchtigkeits-Problemen und Schimmel kommen.

Für jedes Anwendungsgebiet gibt es passend abgestimmte Dämmlösungen © Alterfalter, stock.adobe.com
Für jedes Anwendungsgebiet gibt es passend abgestimmte Dämmlösungen © Alterfalter, stock.adobe.com

Bei der Dachdämmung wird zwischen der Zwischensparrendämmung und der Untersparrendämmung unterschieden. Bei der Zwischensparrendämmung wird das Dämmmaterial zwischen die Dachsparren geklemmt. Reicht der Platz zwischen den Sparren nicht für eine ausreichende Dämmung aus, wird eine Untersparrendämmung ausgeführt.

Drei Möglichkeiten der Dachdämmung
Drei Möglichkeiten der Dachdämmung

Dämmstoffe im Vergleich

DämmstoffVerwendungWärmeleitfähigkeit
Mineralische Dämmstoffe:
SteinwolleDach, Fassade, Innenwände0,035 – 0,040
GlaswolleDach, Fassade, Innenwände0,032 – 0,040
SchaumglasDach, Wand, Decke, Keller, Boden0,040 – 0,060
KalziumsilikatplattenInnenwände0,040 – 0,042
PerliteFassade0,040 – 0,070
SLS 20Fassade, Schächte0,0356
Ökologische Dämmstoffe:
HolzDach, Wand, WDVS, Boden0,040 – 0,055
ZelluloseDach, Wand, Fassade, Decke, Hohlraumdämmung, Holzständerbauweise, Feuchtsprühverfahren0,040 – 0,045
FlachsUntersparrendämmung, Wand0,040 – 0,045
HanfDach, Wand, Stopfdämmung0,040 – 0,045
KorkDach, Wand, Boden, WDVS, Hohlraumdämmung0,040 – 0,050
KokosWand, Boden, Stopfdämmung0,045 – 0,050
StrohDach, Holzständerkonstruktion, Außenwand, Decke0,043 – 0,055
Synthetische Dämmstoffe:
EPSFassade, Dach, Innenraum0,020 – 0,040
XPSFlachdach, Keller außen0,020 – 0,040
PURSteil- und Flachdach, Fußboden, Perimeterdämmung, Geschoss- und Kellerdecke, Wand, WDVS0,023 – 0,029
PIRFlachdach0,023 – 0,029
ResolKompaktfassade, Dach0,022 – 0,025
AerogelFassade, Innendämmung0,017 – 0,021
Holzfaser-Dämmplatten sind vielseitig einsetzbar © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
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