Holz ist ein überaus wertvoller Rohstoff, der uns überall in unserem Alltag begegnet. Ob Möbelstück, Dachstuhl oder Gartenzaun – gerade als Werkstoff ist Holz aus unserer Welt kaum mehr wegzudenken. Der besondere Vorteil: Holz ist recyclingfähig. Das bedeutet, dass selbst ausgedientes Holz nicht unbedingt ein Fall für die Müllverbrennung ist, sondern einem neuen Verwendungszweck zugeführt werden kann. Damit das gelingt, ist es wichtig, Holz richtig zu entsorgen. Dies wiederum ist manchmal gar nicht so leicht, denn gerade bei Holz und Altholz gibt es einiges zu beachten. Doch keine Sorge – unser Ratgeber verrät, was bei der Entsorgung von Holz und Altholz zu beachten ist, wo man den Werkstoff optimal entsorgt und wie sich dabei eventuell noch Kosten sparen lassen.
Altholz klassifizieren: Vier unterschiedliche Kategorien von Altholz
Altholz fällt nicht nur im Haushalt, zum Beispiel bei der Möbelentsorgung, an, sondern wird oft auch bei Bauarbeiten in geradezu rauen Mengen produziert. Sanierungsmaßnahmen, Abrissarbeiten oder Entrümpelung und Entkernung – all dies sind typische Beispiele für Projekte, bei denen viel Altholz als Abfall anfällt. Damit dieses fachgerecht entsorgt werden kann, ist zunächst vor allem eines wichtig: die korrekte Sortierung.
Laut Altholz-Verordnung ist nämlich nicht jede Art von Holzabfall gleich zu bewerten. Um Altholz im Sinne der Kreislaufwirtschaft bestmöglich nutzbar zu machen, wird es in vier verschiedene Kategorien unterteilt. Und diese sollten Sie bei der Entsorgung möglichst einhalten. Andernfalls könnte es für Sie teuer werden.
Info: Wie wird Altholz recycelt? Das kommt ganz auf die Vorbehandlung des Materials an. Aus weitestgehend unbehandeltem Altholz werden oft Spanplatten oder sogenanntes Pressholz hergestellt. Das kann beispielsweise für den Möbelbau verwendet werden. Anderes Altholz wird überwiegend als Energieträger genutzt.
Altholzkategorie A I
In der Altholzkategorie A I darf ausschließlich vollkommen unbehandeltes Altholz einsortiert werden. Dieses muss also gänzlich naturbelassen sein. Lediglich eine mechanische Bearbeitung im Sinne von Schleifen oder Sägen darf stattgefunden haben. Die Naturbelassenheit, die in der Altholzkategorie A I gefordert wird, bezieht sich aber nicht nur auf den Verarbeitungsprozess, sondern auch auf den Zeitraum der Nutzung. Dementsprechend sollte das Holz während der Verwendung nicht verunreinigt worden sein.
Beispiele für Altholz der Kategorie A I:
- Obstkisten und Transportkisten
- Europapaletten (unbehandelt)
- Vollholzspäne
Altholzkategorie A II
In der Altholzkategorie A II finden sich sämtliche Altholzarten, die bei der Verarbeitung mit holzfremden Stoffen in Kontakt gekommen sind. Genauer gesagt, ist hier sämtliches Altholz einzuordnen, das gestrichen, lackiert, geleimt oder beschichtet wurde. Doch Vorsicht: Dies gilt nur für Altholz, das nicht mit halogenorganischen Verbindungen, PVC oder Holzschutzmittel behandelt wurde. Die darin enthaltenen Stoffe gelten nämlich als potenzielle Gefahr für Gesundheit und Umwelt, weshalb sie nur bedingt wiederverwendet werden können.
Beispiele für Altholz der Kategorie A II:
- Möbelstücke (ohne PVC-Lackierung)
- Türen
- Dielen und Deckenpaneele
- Holzverschnitt von behandeltem Holz
Altholzkategorie A III
In die dritte Altholzkategorie A III fallen sämtliche Holzabfälle, die mit sogenannten halogenorganischen Verbindungen behandelt wurden. Bei halogenorganischen Verbindungen handelt es sich um eine Mischung aus verschiedenen Stoffen wie Brom, Chlor, Jod und Fluor. Diese Verbindungen findet man in vielen Lacken und Farben, die für Holz in Innenräumen eingesetzt werden. Weil diese Stoffe eine Gefahr für Gesundheit und Umwelt darstellen können, muss Altholz dieser Gruppe teilweise separat entsorgt werden. Wichtig: Altholz, das mit Holzschutzmittel behandelt wurde, fällt nicht in dieser Kategorie.
Beispiele für Altholz der Kategorie A III:
- Möbel mit PVC-Lackierung
- Parkett
- Holzspielzeug
Altholzkategorie A IV
Holz, das in die Altholzkategorie IV gehört, fällt meist bei umfassenderen Bau- und Sanierungsarbeiten an. Es handelt sich hierbei um Altholz, das mit Holzschutzmittel behandelt ist, also vorzugsweise im Außenbereich genutzt wurde. Holzschutzmittel machen den natürlichen Werkstoff resistent gegenüber Schädlingsbefall, Witterungseinflüssen oder Schimmelpilzen. Allerdings verändert der Einsatz von Holzschutzmitteln die Wiederverwendbarkeit von Altholz. Deshalb müssen Abfälle aus dieser Kategorie separat entsorgt werden. Bitte beachten: PCB-behandeltes Holz gehört nicht in diese Kategorie.
Beispiele für Altholz der Kategorie A IV:
- Brandholz
- Fensterrahmen
- Holzterrassen, Gartenzäune, imprägnierte Gartenmöbel
Sonderfall: PCB-behandeltes Altholz
Das PCB-behandelte Altholz erweist sich als eine Art Sonderkategorie. In der Regel fallen in diese Kategorie vor allem Schallschutzplatten und Dämmplatten, die mit polychloriertem Biphenylen behandelt wurden. Hierbei handelt es sich um einen gefährlichen Stoff, der zwar mittlerweile nicht mehr eingesetzt wird, sich jedoch gerade in alten Häusern noch immer in hölzernen Bauteilen verbergen kann.
Info: Die Kategorisierung des Altholzes muss bereits zu Beginn der Entsorgung erfolgen. Gegebenenfalls sind hierfür kostenpflichtige Voruntersuchungen notwendig, um beispielsweise eine PCB-Belastung auszuschließen. Können Holzabfälle nicht eindeutig einer Kategorie zugeordnet werden, wird automatisch die nächsthöhere Kategorie gewählt.
Altholz richtig entsorgen: Welche Entsorgungsmöglichkeiten gibt es für Altholz?
Wie bei anderen Abfallarten auch, lässt Holz bzw. Altholz sich auf unterschiedlichen Wegen entsorgen. Dabei kommt es nicht nur darauf an, woher das Altholz stammt und welcher Altholzkategorie es zuzuordnen ist, sondern auch auf die zu entsorgende Menge.
Altholz über die Restmülltonne entsorgen
Wer nur minimale Mengen an Altholz entsorgen möchte, kann dies über die schwarze Restmülltonne, also den Hausmüll erledigen. Das betrifft allerdings wirklich nur minimale Mengen und ausschließlich unbelastetes Holz.
Altholz als Sperrmüll entsorgen
Alte Möbel wie Schränke, ein hölzernes Bettgestell oder die ausgedienten Küchenstühle lassen sich hervorragend als Sperrmüll entsorgen. Das funktioniert in vielen Gemeinden sogar (mehrmals) pro Jahr kostenfrei über einen Abholservice. Alternativ können ausgediente Holzmöbel direkt zum Wertstoffhof gefahren werden.
Sperrmüll entsorgen und Kosten sparen
Die ausrangierte Couch, eine alte Matratze oder der Wohnzimmerschrank, der schon seit Jahren aus der Mode ist – ungeliebte oder… weiterlesen
Tipp: Alte Möbel aus Holz müssen nicht zwangsläufig in der Altholzverwertung landen. Sind Schränke, Stühle und Co. noch gut in Schuss, kann man sie auch gewinnbringend verkaufen, verschenken oder spenden. Das schont wertvolle Ressourcen und spart Ihnen gegebenenfalls sogar jede Menge Arbeit.
Altholz über den Containerdienst entsorgen
Eine besonders bequeme Möglichkeit, große Mengen Altholz schnell und unkompliziert zu entsorgen, bieten professionelle Containerdienste. Hier wird Ihnen ein Container in Wunschgröße nach Hause geliefert, diesen befüllen Sie mit Ihrem Altholz und um die Abholung und Entsorgung kümmern sich anschließend die Experten des Fachunternehmens. Berücksichtigen Sie hierbei aber bitte, dass Containerdienste ebenfalls an die Abstufungen aus der Altholz-Verordnung gebunden sind und ihre Container stets sortenrein befüllt haben möchten. Gegebenenfalls müssen Sie dann für unterschiedliche Altholzkategorien verschiedene Container nutzen.
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Altholz beim Wertstoffhof entsorgen
Sie möchten sich die Kosten für einen Containerdienst sparen? Dann können Sie das Altholz auch zu Ihrem lokalen Wertstoffhof bringen. Dort müssen Sie allerdings für die Abgabe eine Gebühr bezahlen, die sich nach der belieferten Menge sowie der Altholzkategorie bemisst. Grundsätzlich gilt, dass unbelastetes Holz in der Entsorgung sehr viel günstiger ist als schadstoffbelastetes Holz. Die genaue Gebührenordnung variiert von Anbieter zu Anbieter. Wir haben einige Beispiele zusammengetragen:
- EVA Landkreis Weilheim-Schongau: Altholz 85,00 €/Tonne oder 10,00 €/unter 100 kg
- KBA Landkreis Dithmarschen: Altholz A I 75,00 €/Tonne, Altholz A II und A III 120,00 €/Tonne, Altholz A IV 140,00 €/Tonne
- ABK Kiel: Altholz A I – A III 23,20 €/m3, Altholz A IV 72.50 /m3
Günstige Entsorgung von Altholz: Mit diesen Tipps sparen Sie bares Geld
Altholz fällt auf (fast) jeder Baustelle an und sollte als wertvoller Werkstoff immer so entsorgt werden, dass es im Sinne der Kreislaufwirtschaft wiederverwendet werden kann. Das funktioniert leider nicht immer ganz kostenfrei. Wer jedoch zu ein wenig Eigenleistung bereit ist und vorausschauend plant, kann auch bei der Entsorgung von Altholz sparen.
Tipp 1: Sortieren und Störstoffe entfernen
Bei vielen Annahmestellen für Altholz, müssen Sie umso mehr Geld bezahlen, je höherklassig das Holz ist, das Sie anliefern. Gleichzeitig wird die Altholzkategorie im Zweifelsfall immer eine Kategorie höher eingestuft – vor allem, wenn Sie gemischte Holzabfälle abgeben, kann das ärgerlich sein. Es lohnt sich deshalb, vorab zu sortieren und so die Menge an Altholz, das als schadstoffbelastet eingestuft wird, so klein wie möglich zu halten. Auch Störstoffe und Anhaftungen sollten vorab entfernt werden, da diese das Recycling behindern. Müssen sie vom Fachpersonal entfernt werden, verursacht dies zusätzliche Kosten.
Tipp 2: Entsorgungskosten vergleichen
Insbesondere bei größeren Bauprojekten, bei denen große Mengen an Altholz zu entsorgen sind, ist die Inanspruchnahme eines professionellen Entsorgungsfachbetriebs meist die bessere Wahl. Hier sollten Sie sich aber nicht einfach an irgendeinen Containerdienst wenden, sondern Qualifikationen und Angebote vergleichen. Kleiner Tipp: Vor allem regionale Containerdienste punkten oft mit besserem Service und individuellen Angeboten.
Tipp 3: Auf Schadstoffe von vornherein verzichten
Wer bei der Entsorgung von Altholz sparen möchte, sollte schon vor der Verwendung des natürlichen Rohstoffs handeln. Nachhaltigkeit zahlt sich hier nämlich doppelt aus: Durch die richtige Auswahl der Hölzer, eine clevere Konstruktionsplanung sowie vorbeugenden Holzschutz ohne Biozide können große Mengen an schadstoffbelastetem Altholz eingespart werden. Das rentiert sich für Ihren Geldbeutel und die Umwelt.
Containerdienst nutzen
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