Gartenabfall, Grünschnitt und Baumschnitt richtig entsorgen
Für Hobbygärtner fallen das ganze Jahr über wichtige Aufgaben an: Rasen mähen, Hecken schneiden, Bäume fällen, Beete anlegen. Bei all diesen Arbeiten kommen bisweilen beachtliche Mengen an Gartenabfällen zusammen – und die sind mitunter so groß, dass sie nicht einfach über die Biomüll-Tonne entsorgt werden können. Wohin also mit dem Gartenabfall? Wir verraten Ihnen im Ratgeber alles über die Entsorgung von Grünabfall und versorgen Sie mit vielen Tipps, dank derer Sie bares Geld sparen können.
Was ist Gartenabfall?
Wenn von Gartenabfall die Rede ist, ist damit keinesfalls eine einheitliche Abfallart gemeint. Tatsächlich kann sich hinter dem Begriff „Gartenabfall“ eine ganze Menge unterschiedlicher Abfall verbergen.
Grünschnitt, Laub und feine Äste
Klassischer Gartenabfall bezieht sich eigentlich auf all das, was bei normalen Gartenarbeiten anfällt. Hecke schneiden, Rasen mähen oder Bäume stutzen – hier laufen vor allem Laub, Rasenschnitt, dünne Äste und Zweige oder vielleicht noch ein paar Wurzeln auf. Auch Blumenreste, Unkräuter und Co. gehören zum klassischen Gartenabfall.
Baumschnitt
Manchmal müssen im Garten größere Bäume gefällt oder zurechtgeschnitten werden. Dicke Wurzeln, Baumstämme und Äste mit einem Durchmesser von mehr als 15 Zentimetern werden in vielen Kommunen nicht mehr zum klassischen Gartenabfall gezählt. Stattdessen spricht man hier häufig vom Baumschnitt. Dieser muss bisweilen separat entsorgt werden.
Erdaushub
Sie wollen ein neues Beet anlegen oder haben im Garten ein Loch für einen Teich ausgehoben? Dabei hat sich vermutlich eine größere Menge Erdaushub angehäuft, die Sie jetzt wiederum entsorgen möchten. Doch auch wenn die überschüssige Erde aus dem Garten stammt, ist Erdaushub keinesfalls mit Gartenabfall gleichzusetzen. Wer Erdaushub entsorgen möchte, muss sich entsprechend an andere Richtlinien halten als jemand, der nur sein Herbstlaub loswerden will.
Warum ist die korrekte Entsorgung von Gartenabfall so wichtig?
Bei Gartenabfällen handelt es sich normalerweise um eine der wenigen Abfallarten, die biologisch abgebaut werden können. Dadurch entsteht oftmals der Trugschluss, dass Grünabfälle nicht separat entsorgt werden müssten. Vielfach wird deshalb versucht, die Gartenabfälle einfach im nächstgelegenen Wald zu entsorgen. Hiervon raten wir dringend ab! Denn anders als viele denken mögen, ist die Gartenabfall-Entsorgung im Wald alles andere als ein Kavaliersdelikt:
- Verrottende Gartenabfälle stören die komplexe Nährstoffzusammensetzung des Waldbodens massiv. Dies kann das Pflanzenwachstum negativ beeinflussen und Auswirkungen auf die Wasserqualität haben.
- Achtlos abgelegter Rasenschnitt beginnt im Wald oft zu schimmeln und zu faulen. Dies kann langfristige Schädigungen des empfindlichen Ökosystems Wald hervorrufen, weil beispielsweise Pflanzen und Mikroorganismen absterben.
- Rasen- und Strauchschnitt kann Schimmelpilze enthalten, die sich auf die Pflanzen des Waldes übertragen.
- Durch versehentlich mit dem Gartenabfall entsorgte Samen können sich nicht heimische Pflanzen im Wald ausbreiten, die wiederum heimische Pflanzen verdrängen.
- In den Gartenabfällen können Gärungsprozesse entstehen, die eine hohe Hitzeentwicklung mitbringen. Insbesondere in warmen Sommermonaten kann es so zu einer spontanen Selbstentzündung mit katastrophalen Folgen kommen.
Dass das Abladen von Grünabfällen im Wald oder anderswo in der Natur keine Kleinigkeit ist, zeigt sich auch anhand der Bußgelder, die für eine solche Ordnungswidrigkeit erhoben werden: Bis zu 20.000 Euro Bußgeld können bei illegaler Gartenabfall-Entsorgung im Wald anfallen.
So entsorgen Sie Gartenabfall richtig
Der große Vorteil bei der Entsorgung von Gartenabfällen: Es stehen gleich mehrere Entsorgungsmöglichkeiten zur Verfügung. Zwar kommt nicht jede Art der Entsorgung für alle Gartenabfallarten und -mengen infrage, wer jedoch clever plant und seine Gartenabfälle vorausschauend anhäuft, kann von vielen (fast) kostenlosen Entsorgungsoptionen profitieren.
Gartenabfall in der Biotonne entsorgen
Gartenabfälle wie Rasenschnitt, Laub, Unkraut oder abgestorbene Pflanzenreste sind in der Biotonne gut aufgehoben. Hier landet alles, was biologisch wiederverwertet werden kann. Das Stichwort lautet: Kompostierung. Hierbei handelt es sich um einen mikrobiologischen Abbauprozess, bei dem die pflanzlichen Abfälle zersetzt und in Kompost umgewandelt werden. Dieser wiederum kann später beispielsweise in der Landwirtschaft eingesetzt werden.
Wer seine Biomülltonne mit Gartenabfällen befüllen möchte, sollte darauf achten, dass hier wirklich nur Grünschnitt, Laub sowie kleine Zweige und Äste landen. Dicke Wurzeln, Erde und Sand oder gar ganze Baumstämme haben in der Biotonne dagegen nichts verloren.
Tipp: Achten Sie darauf, dass Sie den Grünschnitt vor der Entsorgung in der Biotonne gegebenenfalls zerkleinern, damit der Deckel geschlossen werden kann. Anderenfalls könnte es passieren, dass die Tonne aufgrund von Überfüllung nicht geleert wird. Ähnliches gilt, wenn die Biotonne zu schwer ist, etwa weil Sand, Erde oder Steine darin gelandet sind.
Gartenabfall auf dem Kompost entsorgen
Wer seine Biomülltonne nicht überlasten möchte und Gartenabfälle nicht kostenpflichtig entsorgen will, kann sich auf seinem Grundstück auch einen Kompost anlegen. In einem solchen können Sie Sträucher, Laub, Rasenschnitt und andere Grünabfälle unkompliziert entsorgen. Der besondere Vorteil: Auch hier verwandeln Mikroorganismen und Kleinstlebewesen den Gartenabfall nach und nach zu hochwertigem Kompost – perfekt für alle Hobbygärtner.
Warum Kompost so wertvoll für den Garten ist
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Tipp: Auch wenn Sie Gartenabfälle auf dem eigenen Kompost entsorgen möchten, lohnt es sich diese zuvor zu zerkleinern. Dann kann eine deutlich schnellere Zersetzung erfolgen. Zudem nehmen zerkleinerte Äste und Co. weniger Platz weg. Beachten Sie auch die Hinweise Ihrer lokalen Abfallentsorgungsbehörde. Denn wer eine Eigenkompostierung vornimmt, kann gegebenenfalls von der (kostenpflichtigen) Benutzung der Biotonne befreit werden.
Kommunale Sammelstellen für Gartenabfall nutzen
In vielen Städten und Kommunen kann Gartenabfall für wenig Geld oder sogar komplett kostenfrei entsorgt werden. So gibt es viele Angebote für Grünabfallsammlungen, bei denen Bürger kostenlos Gartenabfälle bis zu einer bestimmten Menge abgeben können. Diese Grünabfallsammlungen finden zu festgelegten Terminen statt, und zwar meist im Frühjahr und im Herbst.
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Alternativ besteht die Möglichkeit, Grünabfälle bei den Sammelstellen der Recyclinghöfe abzugeben. Beachten Sie bitte, dass hier nicht immer dieselben Stellen zuständig sind, die auch Elektroschrott, Altholz oder Sperrmüll annehmen. Wir empfehlen Ihnen daher, sich rechtzeitig mit Ihrem Abfallbetrieb in Verbindung zu setzen. Außerdem werden bei dieser Form der Entsorgung häufig Kosten fällig.
Info: Immer wieder liest man davon, dass Gartenabfälle auf dem heimischen Grundstück verbrannt werden können. Doch Vorsicht: Diese Art der Entsorgung ist normalerweise nicht zu empfehlen. Zum einen ist das Verbrennen von Laub und Co. nicht gerade umweltverträglich, zum anderen ist es vielerorts schlichtweg verboten bzw. nur unter ganz bestimmten Auflagen erlaubt.
Gartenabfall mit Containerdienst entsorgen
Lange Äste, dicke Wurzeln oder Sträucher mit Dornen – viele Gartenabfälle sind ziemlich unhandlich und sperrig. Nicht unbedingt ideal, um im Kofferraum des eigenen Pkws transportiert zu werden. Eine praktische Lösung hierfür bieten Containerdienste: Für diese Entsorgung wird direkt auf bzw. vor Ihrem Grundstück ein Container abgestellt, den Sie mit Gartenabfällen befüllen können. Nach Ablauf der vereinbarten Standzeit wird der Container wieder abgeholt und fachgerecht entsorgt. Diese Entsorgungskosten sind für Sie im Preis inklusive.
Wenn Sie sich für einen Containerdienst entscheiden, um Ihre Gartenabfälle zu entsorgen, sollten Sie wissen, dass auch hier zwischen einfachem Gartenabfall, Baumschnitt und Erdaushub unterschieden wird. Wer Container nicht sortenrein befüllt und beispielsweise dicke Baumstämme zusammen mit Rasenschnitt und Zweigen im Container ablegt, muss mit erhöhten Entsorgungskosten rechnen. Besprechen Sie am besten vor der Containerbestellung mit dem Unternehmen, was genau Sie entsorgen wollen. So können Sie die für Sie optimale Lösung finden.
Tipp: Bevor Sie einen Containerdienst mit der Entsorgung von Gartenabfall beauftragen, sollten Sie sich über die Kompetenz des Unternehmens informieren (beispielsweise anhand von Zertifikaten). Es kommt schließlich immer wieder vor, dass unseriöse Containerdienste Gartenabfälle einfach illegal entsorgen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, Angebote unterschiedlicher Unternehmen einzuholen, damit die Entsorgung des Gartenabfalls für Sie möglichst günstig wird.
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