Entkernung

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Warum sollte ein Gebäude vor dem Abriss entkernt werden?

Sie haben sich für einen Hausabriss entschieden und auch bereits die passende Abrissfirma beauftragt? Bevor das Unternehmen mit schwerem Gerät bei Ihnen anrückt, sind einige Vorarbeiten abzuschließen. Allem voran: die Entkernung des Gebäudes. Denn mit einer professionellen Entkernung können Sie viel Geld sparen und der Umwelt etwas Gutes tun. In unserem Ratgeber erfahren Sie, weshalb die Entkernung so wichtig ist und was Sie dabei beachten sollten.

In einem entkernten Gebäude stehen nur noch die tragenden Wände © Susanne Meier, stock.adobe.com
In einem entkernten Gebäude stehen nur noch die tragenden Wände © Susanne Meier, stock.adobe.com

Was ist eine Entkernung?

Als Entkernung wird der Arbeitsschritt beim Abriss eines Hauses bezeichnet, in welchem das Gebäude von allen baulichen Bestandteilen befreit wird, die nicht dem Bauschutt zugerechnet werden können. Die Entkernung ist dementsprechend ein wichtiger vorbereitender Schritt, ehe es mit dem eigentlichen Abriss losgehen kann.

In den meisten Fällen werden Entkernungen durchgeführt, wenn Gebäude ganz oder zumindest teilweise abgerissen werden sollen. Mitunter kann eine Entkernung aber auch im Zuge einer Sanierung stattfinden: Soll von einem Gebäude lediglich die Fassade erhalten bleiben, alles andere aber von Grund auf saniert werden, wird ebenfalls eine Entkernung vorgenommen. Diese Variante wird meist bei besonders alten oder unter Denkmalschutz stehenden Bauten umgesetzt.

Warum ist die Entkernung vor dem Abriss wichtig?

Wird ein Haus abgerissen, müssen anschließend große Abfallmengen entsorgt werden. Diese setzen sich aus unterschiedlichen Abfallarten zusammen: Bauschutt, Rigips, Holz und Metall kommen genauso häufig vor, wie problematische Abfallarten, zu denen etwa Asbest oder Eternitplatten gehören. Während einige dieser Abfallarten dem Recycling zugeführt und wieder aufbereitet werden können, müssen andere aufwendig entsorgt werden. Entsprechend ist die Entsorgung mit diversen Kosten verbunden und je komplizierter der Abfall zu recyceln ist, umso teurer wird es.

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Das Ziel einer umfassenden Entkernung ist deshalb, möglichst viele Arten von Abfall bereits im Vorfeld aus dem Gebäude zu entfernen. Denn bleiben nur noch die statisch benötigten Wände stehen, entsteht beim Gebäudeabriss (fast) ausschließlich Bauschutt – und der lässt sich vergleichsweise günstig entsorgen. Befinden sich aber mehr als 5 % Fremdstoffe darunter, spricht man nicht mehr von Bauschutt, sondern von Baumischabfällen. Diese Baumischabfälle wiederum sind deutlich teurer bei der Entsorgung.

Bei einer Entkernung kommen viele unterschiedliche Abfallarten zusammen © philipk76, stock.adobe.com
Bei einer Entkernung kommen viele unterschiedliche Abfallarten zusammen © philipk76, stock.adobe.com

Info: 5 % an abweichenden Abfallarten mag zunächst nach viel klingen, ist erfahrungsgemäß jedoch eher wenig. Oft sind bereits die Kabel und Rohre, die bei einer Entkernung nicht entfernt werden (können), ausreichend, um die erlaubten 5 % vollzumachen. Auch gilt es, die genaue Maßgabe mit dem Entsorgungsfachbetrieb vorab genau abzusprechen, weil teilweise zusätzliche Vorgaben hinsichtlich der erlaubten Menge an Fremdstoffen gelten können.

Was wird bei der Entkernung entfernt?

Eine Entkernung ist umfangreich: Ein Überblick
Eine Entkernung ist umfangreich: Ein Überblick

Im Idealfall steht nach einer Entkernung nur noch die reine Gebäudehülle des Hauses auf Ihrem Grundstück. Das bedeutet, dass alles, was nicht zur Gebäudehülle gehört, restlos entfernt werden sollte. Die folgende Auflistung gibt einen guten Überblick darüber, welche Bestandteile des Hauses betroffen sind, ist aber nicht erschöpfend:

  • Fenster und Türen
  • Bodenbeläge
  • Heizung und Heizungsanlage
  • Einbauten wie Sanitärkeramik
  • Decken- oder Wandvertäfelungen
  • Gebäudetechnik
  • nichttragende Innenwände

Teilweise wird eine Entkernung derart gründlich durchgeführt, dass mitunter auch statisch notwendige Elemente abgebaut werden – allerdings ist das eher die Ausnahme. Ebenso wichtig ist in diesem Zusammenhang die Entfernung von problematischen Baustoffen – dazu gehören neben Asbest auch schadstoffbelastetes Holz sowie Dämmmaterial aus Boden, Decke und Wänden.

Schadstoffbelastete Bausubstanzen wie Asbest erfordern besondere Schutzmaßnahmen © Ecology, stock.adobe.com
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Problematische Stoffe sollten bei einer Entkernung immer vom Fachmann entsorgt werden © Björn Wylezich, stock.adobe.com
Problematische Stoffe sollten bei einer Entkernung immer vom Fachmann entsorgt werden © Björn Wylezich, stock.adobe.com

Tipp: Bevor es mit der Entkernung losgeht, sollten Sie eine Haushaltsauflösung und/oder Entrümpelung durchführen. Diese können Sie in vielen Fällen auch allein oder mit der Hilfe von Freunden und Verwandten erledigen – das spart gegenüber der Entsorgung von Hausrat durch die Abriss- oder Entkernungsfirma viel Geld.

Wie viel kostet eine Entkernung?

Die Kosten für eine Entkernung hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab. Eine große Rolle spielen beispielsweise die Abfallarten, die entsorgt werden müssen, sowie die Abfallmengen. Doch auch die Größe des Hauses, die Zugänglichkeit und das Entkernungsniveau können den Preis nach oben treiben bzw. nach unten drücken. Am Ende setzen sich die Kosten aus folgenden Posten zusammen:

  • geleistete Arbeitsstunden
  • Entsorgung der Abfallarten
  • eventuell Trennung der Abfallarten

Grundsätzlich gilt, dass die Kosten für eine Entkernung umso günstiger sind, je geringer und unproblematischer die zu entsorgenden Abfallmengen ausfallen. Wer in Eigenregie Vorarbeit leistet, kann also bei der Entkernung durch einen Profi viel Geld sparen. Eine exakte Richtlinie dafür, wie teuer die Entkernung wird, können wir an dieser Stelle nicht abgeben. In der Regel liegen die Kosten für die reine Entkernungsarbeit aber im unteren zweistelligen Bereich pro Quadratmeter.

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Wer führt eine Entkernung durch?

Normalerweise lässt sich die Entkernung eines Hauses relativ gut vorbereiten – ganz allein, also ohne fachkundige Unterstützung, sollte sie jedoch besser nicht erfolgen. Der Grund: Eine unsachgemäß durchgeführt Entkernung kann hohe Kosten verursachen und birgt zudem ein hohes Sicherheitsrisiko. Deshalb entscheiden sich die meisten Hausbesitzer dafür, eine professionelle Firma mit der Entkernung zu betrauen. Der Vorteil: Meist bieten Unternehmen sowohl Abriss- als auch Entkernungsarbeiten im Gesamtpaket an. Dabei können Sie nicht nur Geld sparen, sondern profitieren zudem von nur einem Ansprechpartner für das gesamte Projekt.

Tipp: Lassen Sie sich für die Entkernung vor der Beauftragung ein unverbindliches Angebot unterbreiten. Vergleichen Sie die Konditionen verschiedener Unternehmen miteinander und schlagen Sie nicht gleich beim erstbesten Anbieter zu. Prüfen Sie zudem, ob die Firma über Nachweise und Zertifikate verfügt – beispielsweise für den Umgang mit Gefahrstoffen oder Mineralwolle. So gehen Sie sicher, dass Sie die Entkernung in die Hände von Profis geben.

Entkernung selbst machen: 3 Tipps für Eigenleistungen bei der Entkernung

Sie möchten die Kosten für den Hausabriss reduzieren und bereits bei der Entkernung möglichst viel in Eigenarbeit durchführen? Mit etwas handwerklichem Geschick ist das grundsätzlich möglich – kostet aber auch viel Kraft, Zeit und einiges an Vorbereitung. Hier sind drei Tipps, die Ihnen weiterhelfen können.

Bei der Entkernung lässt sich so manche Aufgabe in Eigenleistung erledigen © U. J. Alexander, stock.adobe.com
Bei der Entkernung lässt sich so manche Aufgabe in Eigenleistung erledigen © U. J. Alexander, stock.adobe.com

Tipp 1: Eigenleistung optimal vorbereiten

Das Waschbecken herausreißen und die Elektrik aus den Wänden ziehen – damit dabei keine Gefahren entstehen, sollten Sie vorab dafür sorgen, dass Strom, Wasser und vor allem auch Gas im abzureißenden Gebäude abgestellt sind. Zu den weiteren Vorbereitungen gehört, dass Sie die passenden Werkzeuge bereithalten und einen Containerdienst buchen, der Ihnen für die entstehenden Abfallmengen eine Entsorgungsmöglichkeit bietet.

Tipp 2: Intakte Baumaterialien verschenken

Viele Hobby-Handwerker sind auf günstige Baumaterialien angewiesen und nehmen Ihnen intakte Fenster, Türen oder auch Sanitärkeramik gern ab – teilweise sogar ganz umsonst. So sparen Sie sich die Entsorgungskosten. Doch Vorsicht: Immer wieder bieten Ihnen Handwerker an, Fenster und Co. selbst auszubauen. Das kann aus versicherungstechnischen Gründen schwierig werden, weshalb diese Vorgehensweise kritisch zu betrachten ist.

Tipp 3: Fachmännische Hilfe in Anspruch nehmen

Insbesondere unerfahrene Handwerker trauen sich bei einer Entkernung oft mehr zu, als gut für sie wäre. Wir empfehlen daher immer, einen Fachmann zurate zu ziehen, falls Unsicherheiten auftreten. Es gibt viele Experten, die auch Eigenleistungen unterstützen und beispielsweise Anleitungen sowie hilfreiche Tipps geben. Ganz die Finger sollte man von Eigenleistung bei der Entkernung lassen, wenn problematische Baumaterialien und gefährliche Schadstoffe im Gebäude vermutet werden.

So bereiten Sie eine Entkernung in Eigenleistung vor
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