Was ist beim Abriss von Nebengebäuden zu berücksichtigen?
Sie möchten kein komplettes Einfamilienhaus oder eine große Gewerbeimmobilie abreißen, sondern lediglich den baufälligen Schuppen im Garten oder die seit Jahren ungenutzte Garage entfernen? Bei solchen Vorhaben handelt es sich um den Abriss sogenannter Nebengebäude. Wie Sie dabei am besten vorgehen und was es zu beachten gilt, erklären wir im Ratgeber. Zudem liefern wir Hinweise darüber, was es kostet, eine Garage oder einen Schuppen abzureißen und geben Tipps für Sparpotenziale.
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Nebengebäude abreißen: Gute Gründe, um Garage, Carport und Co. abzureißen
Nebengebäude erfüllen auf einem Grundstück normalerweise einen wichtigen Zweck: Sie dienen als Lagerstätte, Werkstatt, Partyraum oder sicherer Unterstand für Pkws sowie Motor- und Fahrräder. Doch auch Nebengebäude halten nicht für die Ewigkeit. Soll heißen: Früher oder später hinterlässt der Zahn der Zeit seine Spuren an Garage, Stall, Geräteschuppen und Co. und macht sie baufällig. Dann stellt sich die Frage, ob ein Abriss der Nebengebäude sinnvoll ist. Typischerweise geschieht das unter den folgenden Umständen:
- das Nebengebäude ist stark baufällig und nicht mehr zu benutzen
- die Sanierungskosten des Nebengebäudes sind unrentabel hoch
- das Nebengebäude wird nicht mehr benötigt
- das Nebengebäude blockiert dringend gebrauchten Platz auf dem Grundstück
All dies sind gute Gründe, um ein Nebengebäude wie eine Scheune oder einen Carport abzureißen. Allerdings gilt: Dabei ist einiges zu beachten. Die Entscheidung für oder gegen einen Abriss sollte also nicht vorschnell getroffen werden. Das betrifft unter anderem die folgenden Nebengebäude:
- Garage
- Carport
- Geräteschuppen
- Scheune
- Stall
- Gartenhaus
- Wintergärten
- Pavillon
Übrigens: Um ein Nebengebäude handelt es sich immer dann, wenn dem Objekt im Vergleich zum Hauptgebäude eine untergeordnete Bedeutung auf dem Grundstück zukommt. Ein Nebengebäude kann theoretisch auch ans Hauptgebäude angebaut sein, jedoch ist die statische Unabhängigkeit ein wichtiges Kriterium.
Benötigt man für den Abriss eines Nebengebäudes eine Genehmigung?
Viele Haus- und Grundstücksbesitzer denken, dass sie beim Abriss eines kleinen Nebengebäudes grundsätzlich keine Abrissgenehmigung benötigen. Die Annahme, dass man über den Abriss einer Garage auf seinem eigenen Grundstück komplett selbst bestimmen kann, ist jedoch nicht ganz korrekt. Schließlich benötigen Sie in manchen Bundesländern auch für den Bau einer solchen Garage eine Genehmigung – ganz ähnlich kann es sich beim Abriss verhalten.
Genauso wie bei der Abrissgenehmigung für ein Haus ist vor allem die Größe des Nebengebäudes ausschlaggebend dafür, ob Sie eine Genehmigung benötigen oder nicht. Unterhalb der Grenze von 300 m3 ist sie meist nicht erforderlich. Hier genügt es in der Regel das zuständige Bauamt in Kenntnis zu setzen. Informieren Sie sich am besten vorab über die in Ihrem Bundesland vorgesehene Vorgehensweise.
Tipp: Wenn Sie vorhaben, nach dem Abriss ein neues Nebengebäude zu errichten, lohnt sich die Kontaktaufnahme zum Bauamt gleich doppelt – so können Sie schließlich gleich erfragen, ob Sie für das neue Nebengebäude eine Genehmigung benötigen.
Abrissplanung Nebengebäude: Was muss beachtet werden?
Wenn Sie alle eventuell benötigten Genehmigungen vorliegen haben, können Sie sich an die konkrete Planung des Abrissprojekts machen. Hierbei gibt es natürlich viele Details zu beachten. Die wichtigsten stellen wir Ihnen nachfolgend ausführlich vor.
Abriss des Nebengebäudes selbst durchführen oder Unternehmen beauftragen?
Gerade den Abriss eines Nebengebäudes stellt sich so mancher recht unkompliziert vor. Tatsächlich können Carports, Geräteschuppen und Co. häufig im sogenannten Handabbruch abgerissen werden – insbesondere, wenn es sich um kleinere Holzbauten handelt. Sobald das Nebengebäude eine bestimmte Größe überschreitet oder etwa aus stabilem Mauerwerk besteht, sieht die Sache mitunter etwas anders aus. Hier können beim Thema Sicherheit, benötigtes Werkzeug sowie der Abfallentsorgung Komplikationen auftreten. Für unerfahrene Laien empfiehlt es sich in diesem Fall eher auf die Unterstützung eines Profis zurückzugreifen. Das kostet vielleicht etwas mehr, birgt dafür aber deutlich weniger Gesundheitsrisiken und Sie können sichergehen, dass alles korrekt abläuft.
Welche Vorbereitungen müssen beim Abriss eines Nebengebäudes getroffen werden?
Der Werkstattschuppen hinter dem Haus besitzt einen eigenen Stromanschluss? In der Scheune sind Fenster eingebaut und in der alten Garage haben Sie schon immer Asbest vermutet? In all diesen Fällen sind gründliche Vorbereitungen zu treffen, bevor es an den Abriss des entsprechenden Nebengebäudes geht. Hierfür haben wir verschiedene Tipps auf Lager:
Tipp 1: Stromführung trennen lassen
Nebengebäude, die über eigene Elektroinstallationen verfügen, müssen vor dem Abriss unbedingt vom Stromnetz getrennt werden. Anderenfalls besteht große Gefahr für Leib und Leben. Setzen Sie sich hierfür gegebenenfalls mit dem Stromversorger bzw. Netzbetreiber in Verbindung und sorgen Sie dafür, dass alles rechtzeitig abgestellt ist.
Tipp 2: Entrümpelung und Entkernung durchführen
Auch wenn in Ihrer Garage oder Ihrer Scheune vermutlich niemand gewohnt hat, sind eine Entrümpelung sowie eine Entkernung vor dem Abriss sinnvoll. So befreien Sie das Nebengebäude vorab von altem Gerümpel, wie Gartenstühlen, Autoreifen und Co. – das ist vor allem mit Blick auf die spätere Entsorgung wichtig. Denn wer Abfälle trennt und separat entsorgt, spart langfristig viel Geld. Deshalb sollten Sie ergänzend hierzu eventuell eine Entkernung durchführen: Fenster entfernen, Wandverkleidungen abreißen – all das spart später bei den Entsorgungs- und somit auch bei den Abrisskosten.
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Tipp 3: Werkzeug besorgen
Für den Abriss eines Nebengebäudes benötigen Sie natürlich passendes Werkzeug sowie gegebenenfalls schweres Gerät. So werden beispielsweise gemauerte Bauwerke häufig mit Baggern eingerissen – das ist effektiv, sicher und spart viel Zeit. Wer nicht über einen entsprechenden Fuhrpark verfügt, kann sich zwischen Kauf und Miete entscheiden.
Übrigens: Wenn Sie den Abriss eines Nebengebäudes selbst erledigen, sollten Sie sich rechtzeitig um einen Container für die Abfallentsorgung kümmern. Wir empfehlen einen regionalen Containerdienst, der den Container anliefert und anschließend die Abholung und Entsorgung erledigt.
Tipp 4: Nachbarn informieren
Auch der Abriss eines Nebengebäudes in Eigenregie ist mit viel Lärm und Schmutz verbunden. Wir empfehlen Ihnen daher unbedingt Ihre Nachbarn rechtzeitig zu informieren – vor allem dann, wenn Garage, Carport oder Schuppen nahe an der Grundstücksgrenze stehen. Vorsicht ist hier besser als Nachsicht, denn ein Abrissstopp, weil sich ein Nachbar querstellt, kann teuer werden.
Tipp 5: Alle Sicherheitsvorkehrungen umsetzen
Das oberste Gebot auf einer Abrissbaustelle ist Sicherheit – gerade dann, wenn Sie den Abriss in Eigenregie durchführen. Sie sollten deshalb bereits im Vorfeld darauf achten, die Baustelle ausreichend abzusichern, alle Sicherheitsabstände einzuhalten und sich die passende Schutzkleidung besorgen. Außerdem wichtig: Es gilt zu verhindern, dass Unbefugte (insbesondere Kinder) die Baustelle betreten – wer am Abriss unbeteiligt ist, sollte sich definitiv immer außerhalb der Gefahrenzone aufhalten.
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Kosten für den Abriss eines Nebengebäudes: 3 Tipps helfen beim Sparen
Wie hoch die Kosten für den Abriss eines Nebengebäudes ausfallen, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Wie groß ist das abzureißende Gebäude?
- Woraus besteht das abzureißende Gebäude?
- Wer übernimmt den Gebäudeabriss?
- Befinden sich gefährliche Baustoffe im Gebäude?
- Welche zusätzlichen Maßnahmen müssen umgesetzt werden?
- Wie erfolgt die Abfallentsorgung?
Pauschale Preisvorgaben sind an dieser Stelle nicht möglich, weil die oben genannten Faktoren von Projekt zu Projekt stark schwanken. Grundsätzlich liegen die Kosten für den Abriss einer Garage, eines Carports oder eines Schuppens aber meist zwischen 10 und 40 Euro/m3. Wer hier kräftig sparen möchte, sollte sich an unseren Tipps orientieren.
Spartipp 1: Vorarbeiten in Eigenregie erledigen
Auch wenn Sie sich einen vollständigen Abriss von Garage und Co. in Eigenregie nicht vorstellen können, lohnt es sich zumindest bei den Vorarbeiten selbst Hand anzulegen. Wenn Sie die Entrümpelung oder einen Teil der Entkernung erledigen, muss das Abrissunternehmen weniger Arbeit erledigen und das spart enorme Kosten.
Spartipp 2: Angebote immer vergleichen
Ein Abrissunternehmen kann Ihnen beim Projekt Nebengebäudeabriss mächtig unter die Arme greifen. Damit die finanzielle Belastung trotzdem so niedrig wie möglich bleibt, sollten Sie sich Angebote verschiedener Firmen einholen und diese miteinander vergleichen. Achten Sie darauf, dass alle Leistungen im Preis inkludiert und einzeln aufgelistet sind. Pauschalangebote haben sich in diesem Zusammenhang als besonders transparent und verlässlich erwiesen.
Spartipp 3: Abfall immer trennen
Die meisten Baustoffe nach einem Gebäudeabriss müssen aufwendig entsorgt werden. Dabei gilt: Je besser Sie die Abfälle voneinander trennen, umso günstiger wird die Entsorgung. Denn während beispielsweise Bauschutt hervorragend recycelt werden kann, sieht das bei Baumischabfällen ganz anders aus – deshalb ist die Entsorgung von Baumischabfällen generell teurer. Sortenrein zu trennen, kann Ihnen also dabei helfen, viel Geld zu sparen.
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