Welche Abfallarten gibt es und wie werden sie richtig entsorgt?
Papier- und Kunststoffverpackungen, gebrauchte Kaffeefilter oder eine zerbrochene Vase – die meisten von uns produzieren regelmäßig Abfall. Diesen zu entsorgen, funktioniert im Haushalt ganz einfach über die gelbe, blaue oder schwarze Tonne – Verpackungen, Papier und Pappe sowie Restmüll finden darin ihren Platz. Doch dies sind bei Weitem nicht die einzigen Abfallarten, die einer fachgerechten Entsorgung zugeführt werden sollten. Welche weiteren Abfallarten es gibt und wie diese zu entsorgen sind, verrät Ihnen unser Ratgeber.
Warum ist die Unterscheidung einzelner Abfallarten so wichtig?
Nur weil etwas kaputt ist oder nicht mehr gebraucht wird, ist es noch lange nicht wertlos. Auch in unserem Abfall stecken noch jede Menge wertvoller Ressourcen, die man nicht arglos verschwenden sollte. Und selbst wenn die Inhaltsstoffe nicht mehr aufbereitet werden können, lässt sich Abfall trotzdem in vielen Fällen noch effizient nutzen – beispielsweise zur Energiegewinnung.
Damit Recycling oder andere Methoden der Abfallverwertung möglich werden, kommt es darauf an, die verschiedenen Abfallarten nach ihren Inhaltsstoffen zu unterscheiden. Beim Haushaltsmüll bedeutet dies, dass man beispielsweise für Papier und Pappe eine andere Tonne nutzt als für (Kunststoff-)Verpackungen. Selbstverständlich entsteht Müll aber nicht nur in Privathaushalten: Auch in der Industrie, in Unternehmen oder bei Hausbau- und Sanierungsprojekten häufen sich große Abfallmengen an. In diesen stecken ebenfalls oft wertvolle, wiederverwendbare Ressourcen, welche nur dann bestmöglich genutzt werden können, wenn man die verschiedenen Abfallarten voneinander trennt.
Deshalb müssen Sie, wenn Sie etwa einen Containerdienst beim Abriss oder der Sanierung Ihres Hauses beauftragen, schon bei der Buchung angeben, welche Abfallart Sie entsorgen möchten. Zudem sollten Sie beim Befüllen des Containers immer auf eine möglichst sortenreine Befüllung achten – das erleichtert den Verwertungsprozess und hilft Ihnen Kosten zu sparen.
Kurzvorstellung: Unterschiedliche Abfallarten im Überblick
Nachfolgend möchten wir Ihnen die gängigsten Abfallarten im Kurzporträt vorstellen. Hier finden Sie die wichtigsten Fakten über die jeweilige Abfallart und erhalten Informationen darüber, was Sie bei der Entsorgung beachten müssen. Dabei beziehen wir uns nicht auf klassischen Hausmüll, sondern vorrangig auf Abfallarten, die im Bau- und Sanierungsbereich anfallen.
Altholz
Laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit fielen allein im Jahr 2016 mehr als 4 Millionen Tonnen Altholz in Form von Bau- und Abbruchabfällen an. Hierbei kann es sich um alte Holzpaletten handeln, genauso wie um Holzmöbel oder hölzerne Innentüren. Dieses Altholz ist ein wertvoller Rohstoff, der für ganz unterschiedliche Zwecke verwendet werden kann – beispielsweise zur Energiegewinnung oder in der Holzwerkstoffindustrie für die Herstellung von Pressholz und Spanplatten. Entscheidend ist jedoch, dass es sich um unbelastetes Altholz handeln muss. Schadstoffhaltiges Altholz muss separat entsorgt werden.
Bauschutt
Genauso wie im Altholz stecken auch im Bauschutt noch viele wertvolle Ressourcen, die man nicht ohne Weiteres verschwenden sollte. Deshalb gibt es auch bei der Entsorgung von Bauschutt einiges zu beachten. Der Bauschutt kann wiederaufbereitet werden, um hieraus beispielsweise Recyclingbeton herzustellen. Zum klassischen Bauschutt gehören Dachziegel und Fliesen, Keramik oder Pflaster-, Mauer- und Ziegelsteine. Glas, Holz, Metall oder Gipskartonplatten haben hier dagegen nichts zu suchen.
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Baumischabfall
Bauschutt und Baumischabfall – diese beiden Begriffe werden häufig miteinander verwechselt. Der Unterschied ist jedoch eigentlich ganz einfach: Während Bauschutt sortenreines mineralisches Baumaterial ist, handelt es sich bei Baumischabfall um genau das, was der Name verrät: eine mehr oder weniger bunte Mischung unterschiedlicher Bau- und Abbruchabfälle. Dazu können beispielsweise Teppichreste, Glas, Rohre oder Heizkörper gehören. Weil sich diese Abfallmischung normalerweise nicht recyceln lässt, ist die Entsorgung teuer.
Übrigens: Giftige oder problematische Stoffe, wie Mineralwolle oder Farben und Lacke, dürfen nicht als Baumischabfall entsorgt werden.
Gartenabfälle
Wenn Sie Ihren Garten neugestalten, fallen dabei höchstwahrscheinlich Gartenabfälle in größerem Umfang an. Oft ist in diesem Zusammenhang auch vom sogenannten Grünschnitt die Rede. Kleinere Mengen hiervon passen vielleicht noch auf den Kompost, ab einem gewissen Volumen sollte jedoch eine professionelle Entsorgung stattfinden. Bei einer sortenreinen Entsorgung sind vielseitige Recyclingmöglichkeiten denkbar. So wird aus Grünschnitt beispielsweise Mulch oder Tierfutter hergestellt. Möglich ist das mit Gras, Laub, Unkraut, Blumen sowie Sträuchern mit hohem Laubanteil. Steine, Erdaushub oder ganze Baumstämme gehören nicht zu den Gartenabfällen.
Erdaushub
Sowohl bei Gartenbauprojekten als auch beim Hausbau oder einem Hausabriss werden oft große Mengen Erde ausgebaggert. Haben Sie für diese später keine Verwendung mehr, können Sie sie als eigenständige Abfallart entsorgen. Denn auch Erdaushub lässt sich wiederaufbereiten und wird beispielsweise als Dichtungsmaterial verwendet. Damit das möglich ist, sollte er jedoch unbedingt schadstofffrei sein. Bei schadstoffbelastetem Erdaushub muss eine Dekontaminierung durchgeführt werden – das kann teuer werden.
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Gips und Rigips
Weil Gips und Rigips sich als Baumaterialien besonders schnell und einfach nutzen lassen, finden sie heutzutage immer häufiger Verwendung. Stehen dann größere Sanierungs- oder gar Abrissarbeiten an, muss diese Abfallart natürlich ebenfalls entsorgt werden. Theoretisch ist es möglich, die Gips- und Rigipsabfälle einfach in den Container für Baumischabfälle zu werfen. Da Gips und Rigips aber recycelt werden können, ist diese Vorgehensweise nicht zu empfehlen. Besser: Eventuelle Verunreinigungen wie Metallprofile oder Tapeten entfernen und im separaten Container entsorgen.
Farben und Lacke
Farben und Lacke enthalten umwelt- bzw. gesundheitsbedenkliche Lösungsmittel, weshalb sie nicht über den Hausmüll oder einen Container mit Baumischabfällen entsorgt werden dürfen. Stattdessen müssen Sie sich hierfür an einen Recycling- oder Wertstoffhof wenden. Die nehmen Farben und Lacke oftmals sogar kostenfrei zurück. Etwas anders sieht es aus, wenn es sich um bereits eingetrocknete Farb- und Lackreste handelt. Dann ist eventuell auch eine Entsorgung über andere Stellen möglich. Allerdings empfehlen wir stets die fachgerechte Entsorgung durch den Profi – hier wird sichergestellt, dass die bedenklichen Lösungsmittel unschädlich gemacht werden und keine Gefahr mehr für Mensch und Umwelt darstellen können.
Mineralwolle
Mineralwolle ist ein häufig genutztes Dämmmaterial, das als Abfallart insbesondere bei Sanierungen und Abrissen von Häusern entsteht. Weil es sich um einen problematischen Stoff handelt, ist es wichtig, Mineralwolle korrekt zu entsorgen. Dafür müssen unter anderem spezielle Behälter genutzt und weitere Auflagen beachtet werden. Wer sich die Mehrarbeit ersparen und beim Thema Gesundheit auf Nummer sicher gehen will, engagiert ein kompetentes Entsorgungsunternehmen.
Asbest
Asbest steckt auch heute noch in vielen alten Bestandshäusern. Ob in Nachtspeicheröfen und Kachelöfen, oder in Fassen- und Dachplatten – wer die Altlasten loswerden will, sollte bei der Entsorgung von Asbest einiges beachten. Anderenfalls entsteht nicht nur ein großes Gesundheitsrisiko, sondern es können auch empfindliche Bußgelder drohen. Auf keinen Fall sollten größere Mengen ohne entsprechende Vorkehrungen entsorgt werden. Professionelle Entsorgungsunternehmen helfen weiter.
Sperrmüll
Sperrmüll fällt insbesondere bei Entrümpelungen an: Alte Wohnzimmermöbel, der Schlafzimmerschrank mit der quietschenden Tür oder die Gartenstühle, die den letzten Winter nicht überstanden haben – all das können Sie in vielen Gemeinden und Kommunen über den Sperrmüll entsorgen. Oftmals sogar kostenlos (bei vorheriger Anmeldung). Ist das nicht möglich oder die Menge an Sperrmüll zu groß, bieten sich Containerdienste oder Wertstoffhöfe an.
Heizungsöl
Fossile Energiequellen sind bereits seit Jahren überholt und immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich dafür, ihre alte Ölheizung auszutauschen. Doch wohin mit dem restlichen Heizungsöl? Dieses muss, genauso wie die zugehörigen Öltanks, fachgerecht entsorgt werden. Wer bei der Entsorgung von Heizöl und Öltanks nämlich nicht aufpasst, muss schnell mit enormen Kosten rechnen.
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